Wem geht es um das Tier?

Von Lisa RockLex KlerenAnouk Flesch

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Die Gesamtzahl der Hunde und Hundebesitzer*innen hat sich innerhalb der letzten fünf Jahre nahezu verdoppelt: Über 82.000 Hunde wurden letztes Jahr in Luxemburg gezählt. Jedoch scheint die Frage, ob der Vierbeiner aus einer Zucht oder aus dem Tierschutz stammen soll, umstritten zu sein.

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Der betonierte Außenbereich entlang der Ostseite des Gebäudes fungiert als Hundetoilette. Auf dem Weg zum Nord-Eingang der Luxexpo laufen wir daran vorbei und können bereits einen Blick auf vereinzelte Hunde ergattern. Der Uringeruch ist definitiv vorhanden, aber auszuhalten. Die zahlreichen Wohnwagen auf dem Nord-Parkplatz ergeben ebenfalls ein ungewohntes Bild. Im Inneren ist es dunkler und lauter als erwartet. In der Luft liegt der strenge Geruch von Hundefell, in den Ohren hallt andauerndes Bellen. Etliche Ringe sind in den Hallen sieben bis neun aufgebaut worden. Dort sind einzelne Rassehunde gerade dabei, sich von ihrer besten Seite zu zeigen, während ihr Verhalten und ihr Aussehen von den Hunderichter*innen ganz genau unter die Lupe genommen werden.

Es ist der 3. September, der Tag, an dem die internationale Dog Show in der Luxexpo auf Kirchberg stattfindet. Rund 4.450 Hunde, die 250 Rassen angehören, werden von Ausstellenden aus 27 Ländern vorgeführt. Ausgebildete Richter*innen bewerten das Erscheinungsbild der Hunde nach festgelegten Rassestandards. Je eher ein Hund diesem Standard entspricht, desto besser fällt seine Beurteilung aus. Gewinnt er gar einen Titel, kommt dies der Zuchtperson und ihrer Zucht zugute.

Mops Züchter über die Behauptung, dass Mopszucht Qualzucht ist

*auf Französisch

Hundeausstellungen bieten laut Raymond Jung, dem Präsidenten der Fédération Cynologique Luxembourgeoise (FCL), ein perfektes Milieu für sowohl Züchter*innen als auch Hundeinteressierte, um zusammenzukommen und Informationen auszutauschen. "Für mich ist eine Ausstellung das Beste, das man einem Hundefreund anbieten kann", gibt Jung an. Die internationale Dog Show in Luxemburg soll bei Aussteller*innen und Besucher*innen weltweit sehr hoch angesehen sein. Laut Jung ist sie "europaweit eine der internationalsten Hundeausstellungen". Grund dafür ist vor allem die zentrale Lage Luxemburgs.

Das Tierwohl als höchste Priorität

Dennoch können Dog Shows ihre Schattenseiten haben, und das auch in Luxemburg. Im September 2017 mussten einige Hunde eines französischen Züchters aus seinem geparkten Wagen befreit werden, da die Tiere dort bei hohen Temperaturen eingesperrt waren. Daraufhin hat das Landwirtschaftsministerium entschieden, dass die FCL ein neues Konzept für die Hundeausstellungen gestalten muss, bei dem die Sicherheit und das Wohlergehen der Tiere an erster Stelle steht. Da die nächste Ausstellung damals kurz bevorstand war die Zeit zu knapp, um sämtlichen Forderungen gerecht zu werden. Die Dog Show musste 2018 abgesagt werden. Folglich hat die FCL ihre Regelungen geändert und die Ausstellung konnte im darauffolgenden Jahr wieder stattfinden.

Seit den damaligen Vorkommnissen soll ein Team der FCL einschließlich Tierärzt*innen regelmäßig ihre Runden über sowohl die beiden Parkplätze als auch durch die Luxexpo selbst machen und auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz hindeuten. Die meisten Aussteller*innen zeigen sich diesen neuen Leitfäden gegenüber verständlich. Trotzdem wird eine Regel immer noch wiederholt missachtet: Einige Hunde werden in zu kleinen Zwingern untergebracht. Allerdings soll die FCL selbst Zwinger vor Ort haben und kann den Ausstellenden bei Bedarf solche zur Verfügung stellen, die ausreichend Platz für ihre Hunde bieten.

Das Tierwohl wird mittlerweile in den meisten Ländern Europas großgeschrieben. Die ausgestellten Hunde müssen immer mehr Kriterien erfüllen, um auf den Ausstellungen gerichtet werden zu können. Wie beispielsweise, dass die Ohren und Ruten der Hunde nicht mehr kupiert sein dürfen, wie es auch das Gesetz in Luxemburg vorschreibt. Die neuen Vorschriften gelten nicht nur für die ausgestellten Hunde, sondern auch für die der Besucher*innen. So müssen auch diese den gültigen Impfpass ihrer Hunde vorzeigen, um die Luxexpo mit ihnen betreten zu können.

"Die meisten Hunderassen sind Hunderte von Jahren alt. Ich verstehe nicht, warum einige davon plötzlich Qualzucht sein sollen."

Raymond Jung, Präsident der Fédération Cynologique Luxembourgeoise

Ein Problem, das innerhalb der Hundezucht auftritt, ist die Praxis der Qualzucht. Dabei werden Merkmale bei Hunden herangezüchtet die Schmerzen, Leiden oder Verhaltensstörungen mit sich bringen. Das bekannteste und gravierendste Qualzuchtmerkmal bei Hunden ist eine zu kurze Schnauze, wie sie Möpse oder Bulldoggen haben. Dennoch werden diese Rassen auf den Dog Shows in Luxemburg ausgestellt. "Die meisten Hunderassen sind Hunderte von Jahren alt. Ich verstehe nicht, warum einige davon plötzlich Qualzucht sein sollen", gibt Jung an. "Unsere Richter achten darauf, dass die ausgestellten Möpse genügend Luft durch die Nase bekommen und gut atmen können." In den Niederlanden ist die Mopszucht seit einigen Jahren untersagt. "Es gibt einige Exemplare des Mopses, mit denen nicht gezüchtet werden sollte, weil sie zu ungesund sind. Aber die Zucht der ganzen Rasse zu verbieten und als ungesund zu erklären, kann ich nicht nachvollziehen", bekennt der Präsident der FCL.

Die Qualzucht allein stellt jedoch nicht die einzige Kehrseite der Hundezucht dar. Die immer noch oftmals praktizierte unkontrollierte und illegale Zucht ist ebenfalls sehr problematisch. "Diese Art von Zucht ist schlimmer, als einen Mops zu züchten", sagt Jung. "Hundeausstellungen und die Zucht tragen dazu bei, dass potenzielle Käufer Gewissheit über die Gesundheit und die Herkunft des Hundes haben." So sollen Hundeausstellungen, das Bewerten der Hunde und die Verleihung von Titeln gegen die illegale Hundezucht vorgehen. "Eine Rasse ist definiert und bringt eine Erbschaft mit sich. Bei einem Rassehund von einem aufrichtigen Züchter weiß man, was man hat", so Jung.

Raymond Jung

Besucherin über den Grund ihres Besuchs und die Dog Show an sich

*auf Englisch

Der Präsident der FCL bevorzugt Rassehunde, da deren Verhalten berechenbarer sei als das eines Mischlings. Auch sei die Sozialisierungsphase eines Hundes von äußerster Bedeutung. "Einen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren ist an sich eine wundervolle Entscheidung. Dort gibt es jedoch auch Tiere, die viele schlechte Erfahrungen gemacht haben", äußert Jung. Organisationen, die Straßenhunde aus Osteuropa nach Luxemburg vermitteln, steht er hingegen skeptisch gegenüber. "Das ist alles nur ein großer Handel. Die Straßenhunde werden in Rumänien eingefangen und verkauft oder es wird illegal mit ihnen weiter gezüchtet", kritisiert er. "Straßenhunde haben nie eine Sozialisierungsphase durchlebt. Sie wissen nicht, was ein Mensch ist, und das kann gefährlich werden."

Straßenhunde aus Rumänien

Bei Street Souls handelt es sich um eine Organisation, die ebensolche Straßenhunde vermittelt. Es ist ein Verein ohne Gewinnzwecke, welcher mit der gemeinnützigen Tierschutzorganisation namens Asociatia Anima Pro Terra zusammenarbeitet. Die Asociatia befindet sich in Dej in Rumänien und leitet dort ein städtisches Tierheim, welches ursprünglich als Tötungsstation gedient hat. Asociatia Anima Pro Terra wurde vor rund 15 Jahren mit dem Hintergedanken gegründet, sich um die Hunde im Tierheim zu kümmern, damit kein Tier mehr eingeschläfert werden muss. Über die Zusammenarbeit mit Street Souls wird versucht, eine Familie in Luxemburg für die Hunde zu finden. Bei über 400 Straßenhunden hat dies bisher erfolgreich funktioniert.

Nathalie Oberlinkels, die Präsidentin von Street Souls, empfängt uns bei sich zu Hause. Auf das Geräusch der Türklingel antworten ihre vier Hunde mit lautem Gebell. Im selben Moment parkt die Vizepräsidentin Isabelle Michels ihren Wagen vor dem Haus. Vor allem Oberlinkels Rassehund, ein Berger de Picardie, traut dem Besuch offensichtlich nicht und muss lange gestreichelt werden, bis er uns in seinem Heim akzeptiert. Oberlinkels erklärt, dass dieses anfänglich misstrauische Verhalten fremden Personen gegenüber typisch für diese Rasse sei. Den Hund hat sie sich bei einer anständigen Züchterin gekauft, bevor sie anfing, im Tierschutz aktiv zu sein.

Die Zucht von Rassehunden stellen Oberlinkels und Michels grundsätzlich nicht infrage, solange es sich um seriöse Züchter*innen handelt. Doch auch sie geben an, dass es einige "schwarze Schafe" unter ihnen gäbe, welche sich nicht an die Zuchtregelungen halten, indem sie zu schnell züchten oder Inzucht betreiben. "An sich ist es nicht notwendig, einen Rassehund vom Züchter zu kaufen. Es gibt so viele, die ein zu Hause suchen", gibt Oberlinkels an. Antiallergiker-, Therapie- und Jagdhunde würden jedoch Ausnahmen darstellen, da diese entweder ein spezielles Fell oder gewisse Charakterzüge haben müssen. "Wobei nicht jeder Rassehund alle charakteristischen Merkmale seiner Rasse aufweisen muss", betont die Präsidentin.

"Wir freuen uns für jeden Hund, der aus dem Tierschutz adoptiert wird und behaupten keinesfalls, dass nur die Hunde von Street Souls gerettet werden sollen."

Isabelle Michels, Vizepräsidentin von Street Souls

Die Straßenhunde, die bei Street Souls vermittelt werden, sind meist komplette Mischlingshunde in denen unzählige Rassen vertreten sind. Wie die Hunde sich äußerlich und charakterlich entwickeln, kann niemand vorhersagen. "In der Regel sind Mischlinge gesünder, resistenter und leben länger als Rassehunde. Trotzdem können auch sie ein Hüftdysplasie entwickeln oder einen empfindlichen Magen haben", so Oberlinkels. Bei Rassehunden besteht das Risiko, dass sie an Gelenkstörungen oder Herzmuskelerkrankungen leiden, auch wenn sie von einem aufrichtigen Züchter erworben werden. Ein gesunder Stammbaum garantiert nicht unbedingt einen gesunden Nachwuchs.

Auf Hundeausstellungen schauen Oberlinkels und Michels etwas herab, da die Veranstaltungen ihrer Meinung nach extremer und unnötiger Stress für die Tiere bedeutet. Oberlinkels hat einmal eine Ausstellung besucht, plant jedoch nicht, dies wieder zu tun. "Unter den Hundeausstellern sind viele dabei, denen das Wohlergehen der Hunde ganz egal ist. Sie wollen bloß den ersten Preis gewinnen, züchten und mit dem Verkauf der Welpen Geld machen", befürchtet sie. "Die Hunde müssen auf den Ausstellungen perfekt sein und alles können. Ihre Natur wird unterdrückt und es geht ausschließlich um ihr Aussehen", ergänzt Michels. Auch das Züchten und Ausstellen von Rassen, die unter Qualzucht fallen, weisen die beiden zurück. Ihrer Meinung nach sollte auch in Luxemburg ein Zuchtverbot für Möpse eingeführt werden.

Laut Oberlinkels und Michels entscheiden sich immer mehr Menschen dazu, einen Hund zu adoptieren, anstatt zu kaufen. "Wir freuen uns für jeden Hund, der aus dem Tierschutz adoptiert wird und behaupten keinesfalls, dass nur die Hunde von Street Souls gerettet werden sollen", unterstreicht Michels. Der Verein vermittelt Interessent*innen auch gerne an das Tierheim in Luxemburg weiter, falls diese einen passenderen Hund für sie haben. Im Fall, dass ein Hund von Street Souls doch nicht zu seiner Adoptivfamilie passt, nimmt die Organisation ihn wieder bei sich auf und versucht, ein anderes zu Hause für ihn zu finden. "Es sind noch nie Hunde von uns im Tierheim gelandet", versichert Oberlinkels.

Hinsichtlich des Arguments, dass Straßenhunde nicht genügend sozialisiert seien, erklärt Michels: "Die Sozialisierung wird oft etwas überbewertet. Natürlich brauchen Straßenhunde etwas Zeit, bis sie sich an Leinen und Autos gewöhnt haben." Was das soziale Verhalten Artgenossen gegenüber angeht, so seien Straßenhunde den Rassehunden oft überlegen. Sollten dennoch Schwierigkeiten auftauchen, so vermittelt Street Souls zusätzlich Hundetrainer*innen weiter. Laut Michels könne die Zusammenarbeit mit ihnen fast sämtliche Probleme beheben. "Niemand möchte mehr Zeit, Geld und Mühe in Hundetraining stecken. Die Menschen verlangen mittlerweile, dass ihre Hunde perfekt sind, ohne es selbst zu sein", kritisiert sie.

Keine freien Zwinger mehr

Eine weitere Möglichkeit, sich einen Hund zuzulegen, ist eine Adoption aus dem örtlichen Tierheim. Wir sind während der Mittagsstunde in dem Asyl in Gasperich und freuen uns sehr zu sehen, dass um das Tierheim herum mehrere Hunde ausgeführt werden. Viele Menschen scheinen sich in ihrer Mittagsstunde die Zeit zu nehmen, den heimlosen Vierbeinern eine Freude zu bereiten und gleichzeitig den Angestellten unter die Arme zu greifen, indem sie mit den Hunden spazieren gehen.

Tierärztin über ihre Aufgaben auf der Ausstellung

*auf Französisch

In Gasperich warten zurzeit rund 80 Hunde auf ein neues zu Hause, darunter sowohl Rassehunde als auch Mischlinge. "Momentan ist die Situation sehr schlimm, wir sind komplett ausgelastet. Zurzeit haben wir sogar eine Warteliste", erzählt die Vizepräsidentin der Tierschutzliga Liliane Ferron. Diese Überlastung liegt unter anderem daran, dass in Luxemburg keine Tiere grundlos eingeschläfert werden. Nur eine Adoption kann wieder einen freien Platz schaffen.

Für Ferron ist Züchter*in sein ein Beruf wie jeder andere. Trotzdem erwähnt auch sie die kontroverse Seite: "Wie in jedem Beruf gibt es auch unter den Hundezüchter*innen schwarze Schafe. Bei vielen läuft jedoch auch alles vernünftig und rechtmäßig ab." Es liege in der Verantwortung des*der Züchter*in dafür zu sorgen, die Welpen an Menschen weiterzugeben, die für die Rasse geeignet sind und genügend Zeit für die Hunde haben. So wird es auch im Tierheim gehandhabt. "Wir beraten die Menschen zu den unterschiedlichen Hunden und Rassen. Viele lassen dies gerne zu, bei anderen trifft das wiederum auf Unverständnis", berichtet Ferron. "Ein Hund der beispielsweise früher schlechte Erfahrungen mit Kindern hatte, kann nur an kinderlose Personen vermittelt werden. Das Risiko, dass der Hund das Kind beißt und dann wieder bei uns landet, ist einfach zu groß. Uns geht es um das Tier."

"Wir können niemandem verbieten, sich einen Welpen beim Züchter zu kaufen. Jedoch wäre es schön, wenn mehr Menschen eine Adoption aus dem Tierheim in Betracht ziehen würden."

Liliane Ferron, Vizepräsidentin der Tierschutzliga

Für die Tierschutzliga zeugt es von Bedeutung, dass auf Hundeausstellungen das Tierschutzgesetz eingehalten wird. "Es kann nicht sein, dass Hunde in der prallen Sonne in einem Auto eingesperrt sind", kritisiert Ferron. "Hoffentlich werden seither bessere Kontrollen vom Personal durchgeführt." Dennoch ist sie der Meinung, dass Dog Shows im Endeffekt keine Tierquälerei darstellen: "Diese Hunde sind es gewohnt, angefasst zu werden und posieren zu müssen. Wenn sie nicht darunter leiden, ist das kein Problem." Diese Meinung vertritt sie jedoch erst, seitdem das Kupieren der Ohren und der Rute verboten ist und keine kupierten Hunde mehr ausgestellt werden dürfen. "Das ist Tiermisshandlung. Genauso sollte es nicht mehr erlaubt sein, Hunde mit zu kurzen Nasen zu züchten", erklärt Ferron. Viele Möpse und Bulldoggen, die vom Tierheim aufgenommen werden, müssen operiert werden. Ihre Nasenlöcher werden geweitet, damit sie besser atmen können.

Liliane Ferron

Gegenüber Organisationen wie Street Souls behauptet Ferron, dass es sowohl anständige als auch betrügerische Vereine gäbe. Jedoch hat sie Sorge, dass einige ungeimpfte Hunde Krankheiten wie Tollwut ins Land verschleppen könnten. Darüber hinaus ist sie der Meinung, dass bereits viele der geretteten Straßenhunde im Tierheim gelandet sind, weil die Familien sich schlussendlich doch gegen sie entschieden haben. "Wir haben den Eindruck, dass diese Organisationen oft eher unzulässig sind. Meiner Erfahrung nach läuft in einem von 100.000 Fällen bei einer solchen Adoption alles gut", eröffnet Ferron.

Dass viele Personen eher dazu neigen, einen Hund vom Züchter zu kaufen, als einen aus dem Tierheim zu adoptieren, kann Ferron absolut nachvollziehen. Vor allem bei Hunden, die nicht abgegeben, sondern gefunden wurden. "Ein Hund aus dem Tierheim hat eine Vorgeschichte. Das muss man akzeptieren", sagt Ferron. "Wir können niemandem verbieten, sich einen Welpen beim Züchter zu kaufen. Jedoch wäre es schön, wenn mehr Menschen eine Adoption aus dem Tierheim in Betracht ziehen würden."

Und nun? Jetzt steht die Frage, ob Hunde gekauft, adoptiert oder gerettet werden sollten, noch immer im Raum. Bei einer Sache scheinen sich jedoch alle einig zu sein: Die illegale Zucht darf auf keinen Fall unterstützt werden. Falls man sich für einen Rassehund entscheidet, so muss unbedingt sichergestellt werden, dass es sich um eine seriöse Zucht handelt. Doch schlussendlich muss jede*r für sich selbst entscheiden, was für einen Hund er oder sie möchte und wo dieser herkommen soll. Wie Oberlinkels sagt: "Jeder Hund hat seine guten und seine schlechten Seiten, jeder hat seinen eigenen Charakter. Straßenhunde sind nicht unbedingt besser als Rassehunde und umgekehrt."