Zwischen Gestern und Morgen: Brücken der Generationen
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Ein ehemaliger Schlachthof, der sich in einen lebendigen Ort des gemeinschaftlichen Engagements verwandelt hat – ein Raum, der Generationen verbindet und heute ein Museum, ein Kino und ein Bistro unter einem Dach vereint. Diese dreiteilige Serie wirft einen Blick ins Herz des Kulturhuefs und erkundet das reiche kulturelle Erbe Luxemburgs.
Der Kulturhuef in der malerischen Stadt Grevenmacher am Ufer der Mosel ist mehr als nur ein kultureller Ort - er ist ein Symbol dafür, wie Geschichte und Moderne harmonisch nebeneinander bestehen können. Der ehemalige Schlachthof hat sich in ein Zentrum der Kreativität und des gesellschaftlichen Engagements verwandelt. Mit seinen Museen, Ausstellungen und Veranstaltungen verbindet er Generationen und bietet eine inspirierende Reise durch das reiche kulturelle Erbe Luxemburgs, die gleichzeitig zeitgenössische Ideen aufgreift.
Vom Schlachthof zum kulturellen Zentrum
Die Geschichte des Kulturhuefs beginnt im frühen 20. Jahrhundert.1902 erbaut, diente das Gebäude über sieben Jahrzehnte lang als Schlachthof. In der Nähe der Mosel und der ehemaligen Prinz-Heinrich-Eisenbahnlinie gelegen, war es ein wesentlicher Bestandteil der industriellen Identität von Grevenmacher. Doch 1975 wurde der Betrieb eingestellt, und das Gebäude wurde vorübergehend als Lager und Sozialwohnungen genutzt.
In den 1990er Jahren erkannten die lokalen Behörden und kulturellen Organisationen das Potenzial für eine Umgestaltung. Unter der Leitung des Cercle Graphique Luxembourgeois und nach einem Entwurf des Architekten Romain Schmitz wurde im Jahr 2000 der Kulturhuef eröffnet, das den industriellen Charakter des Gebäudes bewahrt und es gleichzeitig für kulturelle Zwecke umgestaltet hat. Zwei unterschiedliche Farben an der Fassade – lachsfarben für den ursprünglichen Schlachthof und grau für die modernen Erweiterungen – symbolisieren diese Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.


Die reiche Geschichte Grevenmachers als Zentrum des Handels und des Handwerks macht es zu einem passenden Standort für den Kulturhuef. Als eine der ältesten Städte Luxemburgs hat ihre strategische Lage an der Mosel einen jahrhundertelangen kulturellen Austausch begünstigt. Das Erbe der Stadt in den Bereichen Druckerei und Spielkartenherstellung zeugt von ihrer historischen Bedeutung. "Der Kulturhuef ist nicht nur ein kultureller Ort, sondern auch ein Spiegelbild des anhaltenden Innovations- und Kunstgeistes von Grevenmacher", sagt Liane Felten, Vorsitzende des Kulturhuef-Verwaltungsrats.
Ein Raum für alle Generationen
Der Kulturhuef ist ein Ort, der Menschen aller Generationen zusammenbringt. Die beiden Dauerausstellungen des Druckerei- und des Spielkartenmuseums laden die Besucher ein, sich mit den Traditionen zu beschäftigen, die die kulturelle und wirtschaftliche Identität Luxemburgs geprägt haben.
Die Ausstellung "Gutenberg Revisited" bietet eine umfassende Erkundung des Buchdrucks und zeigt alte Maschinen, Werkzeuge und Schriften. Die Besucher können an Workshops teilnehmen und so die akribische Kunst des Schriftsetzens und Druckens aus erster Hand erleben. "Das Museum erweckt Geschichte zum Leben", sagt Liane Felten. "Es ist nicht nur ein Ort, an dem man etwas über die Vergangenheit lernt, sondern auch ein Ort, an dem man sich mit ihr durch Kreativität und Handwerkskunst auseinandersetzt."
Die Jean Dieudonné gewidmete Ausstellung zelebriert die historische Rolle Grevenmachers bei der Herstellung von kunstvoll gestalteten Karten. Die Jahrhunderte umspannende Sammlung zeigt, wie sich Spielkarten von künstlerischen Kostbarkeiten zu alltäglichen Gegenständen entwickelten, die den kulturellen und sozialen Wandel widerspiegeln. Bei Familien lösen diese Exponate oft nostalgische Gespräche über Spiele aus, die zu Hause gespielt wurden.
Eine besondere Verbindung zum Lëtzebuerger Journal
Der Kulturhuef verbindet eine besondere Beziehung mit dem Lëtzebuerger Journal, die auf ihrem gemeinsamen Engagement für den Erhalt und die Wertschätzung des luxemburgischen Kulturerbes beruht. Diese Gemeinsamkeiten wurde bei den Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen des Journals im Oktober 2023 im Kulturhuef besonders deutlich.


Liane Felten
Die Ausstellung "De Lëtzebuerger Journal vu Print op Digital" verdeutlichte die Entwicklung des Journals von der gedruckten zur digitalen Ausgabe. Archivseiten, Fotos und Schautafeln zeichneten den Weg der Zeitung im Laufe der Jahrzehnte nach und zeigten ihre Rolle bei der Gestaltung des öffentlichen Diskurses in Luxemburg. Diese Veranstaltung hier zu machen, lag nahe – Journal und Kulturhuef schätzen die Geschichte und denken gleichzeitig nach vorne.
Die Podiumsdiskussionen während der Veranstaltung befassten sich mit wichtigen Themen wie "Medien und Mehrsprachigkeit in Luxemburg" und beleuchteten die Bedeutung der Sprachenvielfalt in den Medien und ihre Rolle bei der kulturellen Darstellung. Der Fokus der Ausstellung auf die digitale Transformation des Journals ergänzte den Auftrag des Kulturhuef, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen, und brachte die beiden Häuser in ihrem gemeinsamen Bemühen, den Dialog zu fördern und die Geschichte zu bewahren, zusammen.
Brückenschlag zwischen Generationen durch Erfahrungen
Das Engagement des Kulturhuef für generationsübergreifendes Lernen zeigt sich in den Workshops, Führungen und Bildungsprogrammen. Diese Initiativen bieten Großeltern, Eltern und Kindern die Möglichkeit, sich auf sinnvolle Weise mit der Geschichte auseinanderzusetzen.
Besonders beliebt sind die Buchdruck-Workshops, die Teilnehmer aller Altersgruppen anziehen. "Die Buchdruck-Workshops haben eine einzigartige Fähigkeit, Generationen zu verbinden", sagt Monika Jakobs, Coordinatrice générale des Kulturhuefs. "Ältere Teilnehmer entdecken oft eine verloren geglaubte Fähigkeit wieder, während jüngere Generationen von der haptischen Kreativität des Prozesses begeistert sind. Es ist eine gemeinsame Erfahrung, die eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Zukunft schlägt."
"Das Museum macht Geschichte lebendig, es ist nicht nur ein Ort, an dem man etwas über die Vergangenheit lernt, sondern auch ein Ort, an dem man sich mit ihr durch Kreativität und Handwerkskunst auseinandersetzt."
Liane Felten, Vorstandsvorsitzende des Kulturhuef
In ähnlicher Weise dienen Spielkartenausstellungen als Gesprächsanlass und verbinden Familientraditionen mit umfassenderen kulturellen Geschichten. Diese gemeinsamen Erlebnisse stärken die Bindungen und fördern gleichzeitig die gemeinsame Wertschätzung des kulturellen Erbes.
Eine breitere kulturelle Wirkung
Über seine lokale Bedeutung hinaus fungiert das Kulturhuef als kultureller Botschafter für Luxemburg und zieht Besucher aus der gesamten Großregion und darüber hinaus an. Seine Ausstellungen und Veranstaltungen präsentieren das Kulturerbe des Landes und fördern gleichzeitig Innovation und Dialog.
Der Veranstaltungsort ist auch ein Vorbild für Inklusion. Der Kulturhuef ist mit dem EUREWELCOME-Siegel ausgezeichnet und gewährleistet Barrierefreiheit für alle. Zu den Merkmalen gehören rollstuhlgerechte Wege, zugängliche Toiletten und Vorkehrungen für Besucher mit Sehbehinderungen. Assistenzhunde sind willkommen, und das Personal ist für die unterschiedlichen Bedürfnisse geschult. "Inklusion ist das Herzstück unserer Arbeit im Kulturhuef", sagt Felten. "Wir wollen einen Raum schaffen, in dem sich jeder, unabhängig von Alter, Herkunft oder Fähigkeiten, mit Kultur auseinandersetzen und ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln kann
Der Kulturhuef spielt auch eine zentrale Rolle bei der Förderung des gesellschaftlichen Engagements in Grevenmacher. Durch die Zusammenarbeit mit örtlichen Schulen und Organisationen bietet der Kulturhuef einzigartige Bildungsmöglichkeiten, die auf junge Leute zugeschnitten sind. Von Schulausflügen bis hin zu Kreativ-Workshops werden Kinder und Jugendliche auf interaktive und sinnvolle Weise an das kulturelle Erbe Luxemburgs herangeführt.

Monika Jacobs
Hier können junge Menschen Geschichte nicht als etwas Fernes betrachten, sondern als etwas, das sie anfassen, gestalten und von dem sie lernen können. Diese Initiativen stärken nicht nur die lokalen Bindungen, sondern sorgen auch dafür, dass die nächste Generation ihr gemeinsames Erbe zu schätzen weiß.
Ein Blick in die Zukunft
Da der Kulturhuef im Jahr 2025 sein 25-jähriges Bestehen feiert, wird sich sein Auftrag weiter entwickeln. Zu den Zukunftsplänen gehören neue Ausstellungen und die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern, um sicherzustellen, dass der Veranstaltungsort dynamisch und relevant bleibt. "Wir sind nicht nur ein Museum, das Objekte aufbewahrt", sagt Felten. "Wir sind ein kreativer Ort, an dem Traditionen Innovationen inspirieren und Geschichten aus der Vergangenheit künftige Generationen prägen."
Ob es darum geht, ein junges Publikum an den Buchdruck heranzuführen oder das Interesse an der Kunst der Spielkarten wiederzubeleben – der Kulturhuef bleibt ein wichtiges Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft. "Der Kulturhuef ist eine lebendige Institution", fügt Felten hinzu. "Es erzählt nicht nur Geschichten, sondern schafft sie auch. Jeder Besucher, der durch unsere Türen geht, wird Teil dieser fortlaufenden Erzählung"
Der Kulturhuef ist nicht nur ein Ausflugsziel, sondern ein Erlebnis, das Geschichte zum Leben erweckt, Generationen miteinander verbindet und die Kreativität anregt. Von der Erkundung verschlungener Spielkarten bis zur Bedienung einer alten Druckerpresse bietet jeder Besuch die Möglichkeit, sich mit der lebendigen kulturellen Geschichte Luxemburgs auseinanderzusetzen.
Egal, ob Sie ein Geschichtsfan, ein Kunstliebhaber oder einfach nur neugierig sind, der Kulturhuef verspricht eine unvergessliche Reise in das Herz des luxemburgischen Erbes. Im Rahmen einer dreiteiligen Serie nehmen wir Sie mit auf einen Rundgang durch die Dauerausstellungen: die Gutenberg- und die Dieudonné-Ausstellung.
