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In Anwesenheit von Großherzog Henri, dem geschäftsführenden Premier-, Kommunikations- und Medienminister Xavier Bettel und dem Bürgermeister aus Grevenmacher Léon Gloden, hat das Lëtzebuerger Journal unter dem Thema "Medien und Demokratie" am Dienstag im Kulturhuef sein 75. Jubiläum gefeiert.
Erleichterung stellte sich spätestens am Abend ein. Alles war nach Plan verlaufen. Die in den vergangenen Wochen und Monaten neben dem Tagesgeschäft geleistete Vorbereitungsarbeit hatte sich ausgezahlt und das Lëtzebuerger Journal konnte seinen Gästen hoffentlich ein anregendes Programm bieten – auf zwei Konferenzen, mit einer Ausstellung oder beim anschließenden Glas Crémant – und den Beweis liefern, dass es als kleine Mannschaft auch diese Herausforderung zu bewältigen wusste.
So, wie es das Medienhaus in seiner Geschichte eigentlich immer gemacht hat. Über Jahrzehnte hat die kleine Redaktion (so gut wie) tagtäglich eine Zeitung herausgebracht. Bevor vor knapp drei Jahren mit dem Übergang auf ein rein digitales Magazin ein neues Kapitel anbrach. Oder in den Worten von Verwaltungsratspräsident Kik Schneider, der es in Richtung von Johannes Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks auf die überspitzte Formulierung brachte: "Äddi a Merci."
In Anwesenheit von Großherzog Henri, dem geschäftsführenden Premier-, Kommunikations- und Medienminister Xavier Bettel und dem Bürgermeister Léon Gloden, geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie ehemaligen Mitarbeiter*innen gingen Geschäftsführerin Lynn Warken und Chefredakteurin Melody Hansen auf diesen Prozess ein. Lynn Warken lieferte mit der Flexibilität, sich in Form von Artikeln, Podcasts oder Videos und in mehreren Sprachen gleichzeitig an ein breiteres Publikum wenden zu können, mindestens zwei Argumente, die es überflüssig machen, von einem "nur noch digitalen Journal" zu sprechen. Melody Hansen legte dar, dass mit der Transition hin zu einem digitalen Magazin der bereits 2012 formulierte Gedanke, sich von schnellen Nachrichten wegzubewegen und verstärkt auf Hintergründe zu setzen, heute konsequent vom Journal gelebt wird. Ein Magazin, das auf Diversität und Inklusion Wert legt.
Der Ursprung als Tageszeitung war ein Grund, warum sich das Journal für die Zelebrierung seines 75. Geburtstags für den Kulturhuef in Grevenmacher entschieden hatte, dem Druck- und Spielkartenmuseum im Osten des Landes. Hier legte Joseph Esslen im 19. Jahrhundert den Grundstein für die Obermosel-Zeitung, die 1948 mit dem Resistenzblatt d'Unio'n fusionieren sollte, um das Lëtzebuerger Journal zu begründen. Die Ausstellung im Druckereimuseum spiegelt die beiden Leben des Journal wider. QR-Codes führen die Besucher*innen der Expo von den ausgestellten Plakaten zu den digitalen Artikeln, die stellvertretend für den thematischen Schwerpunkt des Jubiläums, den man als Medien und Demokratie umreißen kann, ausgewählt wurden. Die Schau steht Besucher*innen noch an diesem Donnerstag offen (zwischen 14.00 und 18.00 Uhr).
In diesem Kontext fanden am Dienstag zwei Konferenzen im Kulturhuef statt. Zum einen war es eine Paneldiskussion über die Sprachenvielfalt in Luxemburg und die Rolle der Medien in der Repräsentation der Gesellschaft mit auf dem Podium Cordula Schnuer, Chefredakteurin von Luxembourg Times, Lisa McLean, Geschäftsführerin von Ara City Radio, Stéphanie Lukasik, Dozentin und Forscherin an der Universität Luxemburg, sowie dem Ex-Journalisten und heute politischen Direktor der ASTI, Sérgio Ferreira. Die Gesprächsrunde spannte einen weiten Bogen von der Forderung nach einem Informationszugangsgesetz über die finanzielle Ungewissheit von Radio Ara mit Blick auf 2025, die mangelnde Repräsentation von Minderheiten in den Medien bis hin zur Wichtigkeit, sich der Konnotation und Bedeutung von Begriffen wie Expats, Einwander*innen oder Asylbewerber*innen bewusst zu sein. Die Journal-Journalistin Audrey Somnard führte durch das Gespräch.
Ein zweites Rundtischgespräch, moderiert von Misch Pautsch, widmete sich am frühen Abend dem Thema Digitalisierung und Inklusion in den Medien. Ihm gegenüber saßen Mara Kroth, Mitbegründerin des gemeinnützigen Vereins GoldenMe, Susanna van Tonder, Aktivistin für Menschen mit Behinderungen, Raphaël Kies, Politikwissenschaftler an der Universität Luxemburg sowie Misch Strotz, Unternehmer und Mitentwickler der LetzAI-Plattform. Sie streiften eine Fülle von Themen wie die disruptive Kraft von Künstlicher Intelligenz, aber auch ihr Potenzial, Medien inklusiver und zugänglicher zu gestalten. Andererseits gebe es auch Menschen, die erst einmal lernen müssten, eine Maus zu bedienen. Die Gesprächsteilnehmer*innen wiesen zumindest implizit auf die Gefahren einer wachsenden digitalen Kluft hin, selbst zwischen den Generationen, die zu verschiedenen Zeitpunkten mit den Technologien ihrer jeweiligen Zeit aufgewachsen sind.
Didier Schneider, Direktor des LGBTIQ+-Zentrums Cigale
*auf Französisch
Nic Dicken schrieb mehr als 40 Jahre lang für das Journal
*auf Luxemburgisch
Annette Welsch über eine intensive Zeit
*auf Luxemburgisch