Die Orthoptik, eine Praxis unter Aufsicht

Von Camille FratiLex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschalten

Orthoptist*innen, die bei der Behandlung von Sehstörungen eine wichtige Rolle spielen, sind noch immer an ein Angestelltenverhältnis gebunden und warten darauf, sich eines Tages in einer freien Praxis niederlassen zu können.

Haben Sie Augenschmerzen nach einem langen Tag vor dem Computerbildschirm? Kopfschmerzen nach ein paar Seiten lesen? Dann werden Sie wahrscheinlich einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufsuchen. Wenn aber keine Augenerkrankung vorliegt, wird er*sie Sie zu einem*einer Orthoptist*in schicken, um mehrere Sitzungen zur Rehabilitation zu absolvieren.

Die Orthoptik deckt viele verschiedene Bereiche ab. „Orthoptik ist ein paramedizinischer Beruf, der sich mit der Rehabilitation von okulomotorischen Problemen und binokularen (beidäugigen, d. Red.) Sehproblemen befasst“, erklärt Catherine Lévy, Vorsitzende des luxemburgischen Verbands der diplomierten Orthoptisten (l‘Association luxembourgeoise des orthoptistes diplômés, Alod). Das Fachgebiet umfasst auch „Refraktionsprobleme bei Kindern – wenn das Kind kurzsichtig, weitsichtig oder astigmatisch ist“ sowie das Farbensehen.

Hinzu kommen neurovisuelle Störungen, die bei Kindern zu Lernschwierigkeiten führen können, wie visuell-räumliche Dyspraxie (eine schlechte Koordination von Blick und Gehirn) oder Legasthenie. „Die Okulomotorik kann trainiert werden, so dass diese Kinder etwas beim Lernen mehr Ausdauer haben und effizienter sein können.“ Orthoptist*innen begleiten sehbehinderte Menschen außerdem durch Rehabilitation und durch die Bereitstellung von Materialien wie einer Lupe oder einer angepassten Beleuchtung. Lévy zeigt übrigens eine ganze Reihe solcher Materialien in dem dafür vorgesehenen Raum in der Abteilung für Orthoptik und Pleoptik der Gesundheitsdirektion, in der sie arbeitet.

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