Eine prägende Erfahrung (Retro 10/12)

Von Lex Kleren

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Die Journal-Redaktion blickt auf 2021 zurück - Lex Kleren fährt fort. Die vergangenen zwölf Monate waren aufregend, herausfordernd und bereichernd und bedeuten gleichzeitig unseren ersten, digitalen Geburtstag. Zu diesem Anlass hat sich jedes Teammitglied den Beitrag ausgesucht, dessen Recherche oder Produktion sie oder ihn 2021 am meisten geprägt hat.

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Ich habe lange darüber nachgedacht, ob dieses Bild mein Foto des Jahres sein sollte, da wir nun bereits seit so vielen Monaten tagtäglich mit Corona-News überschwemmt werden. Trotzdem hat die Covid-19-Pandemie im vergangenen Jahr wie auch im Jahr davor unser Leben auf unterschiedliche Art und Weisen geprägt.

Dieses Foto ist entstanden, als ich Anfang 2021 die Gelegenheit hatte, die Covid-19-Station im Escher CHEM zu besuchen, um die damalige Situation dort in Bildern festzuhalten.

Bevor ich die Station jedoch betreten durfte, wurde ich desinfiziert und von Kopf bis Fuß mit spezieller Schutzkleidung eingehüllt. Ein Ganzkörperanzug, zwei Paar Handschuhe, eine Schutzbrille, eine Kopfbedeckung und selbstverständlich eine Maske waren notwendig, um meine eigene sowie die Gesundheit der dort stationierten Patient*innen nicht zu gefährden.

„Mitten in diesem Chaos aus Bildschirmen, Schläuchen und blinkenden Lämpchen lag ein Mensch, der wegen der Infektion von diesen überwältigenden Maßnahmen abhängig war.“

Zu diesem Zeitpunkt kannte ich Bilder wie dieses selbst nur aus den Nachrichten. Es war also ein wahnsinnig beeindruckender Moment für mich, in einen dieser großen Räume, die zur Hälfte mit Maschinen gefüllt waren, einzutreten. Mitten in diesem Chaos aus Bildschirmen, Schläuchen und blinkenden Lämpchen lag ein Mensch, der wegen der Infektion von diesen überwältigenden Maßnahmen abhängig war.

Diese Erfahrung hat mir auf jeden Fall gezeigt, was dieses Virus anrichten kann und unter welch schwierigen Umständen das Krankenhauspersonal Tag für Tag zu arbeiten hat. Leider ist Covid-19 noch immer ein nicht zu unterschätzender Teil unseres Alltags und es ist ratsam, nicht zu leichtfertig mit der aktuellen Situation umzugehen.