Mit dem Thronwechsel von Henri zu Guillaume hat Luxemburg ein neues Kapitel in seiner Geschichte aufgeschlagen. Während das Großherzogtum im In- und Ausland gerade mediale Aufmerksamkeit wie selten zuvor erhält, stellt sich für viele die Frage, welche Rolle die Monarchie heute noch spielt – zwischen Symbolkraft, Nation Branding und politischer Neutralität.
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Wer als Luxemburger*in (oder als hierzulande wohnhafter oder arbeitender Mensch) die vergangenen Tage nicht gerade auf dem Mond oder im sonstigen Ausland verbracht hat, der wurde derart mit Artikeln, Reportagen, Dokumentationen, Fotos und Livetickern über die großherzogliche Familie und den Thronwechsel zugeschüttet, dass manch eine*r angesichts des medialen Overkills vielleicht sogar kurz darüber nachgedacht haben dürfte, ob die Einführung einer Republik nicht vielleicht doch die bessere Option wäre.
Die Neuwahl einer Präsidentin oder eines Präsidenten hätte nämlich mit Sicherheit keine derartige Informationsüberflutung mit sich gebracht wie ein Thronwechsel. Wäre Luxemburg allerdings eine Republik, dann wäre es nur ein weiterer Zwergstaat unter vielen - mit einem Staatsoberhaupt, der in der Regel ja ein*e verdiente*r, aber oftmals auch farblose*r Politiker*in ist, so wie das in vielen Ländern der Fall ist.
Als weltweit einziges Großherzogtum ist Luxemburg hingegen etwas ganz Besonderes. Es mag Leute geben, die den Großherzog als besseren Grüßaugust bezeichnen, aber damit liegen sie definitiv falsch. Ein Großherzog gibt dem Land ein Gesicht, bestenfalls sogar eine Identität, und wer die jubelnden Massen gesehen hat, darunter sehr, sehr viele junge Leute, die dem neuen Großherzog am Tag des Thronwechsels (und auch danach) zujubelten, der dürfte uns recht geben.
So dürfte fast jede*r den König von England oder Holland kennen, aber nur die wenigsten dürften wissen, wer gerade Präsident von Irland oder Bulgarien ist - und wir paraphrasieren hier Vizepremier Xavier Bettel, der sich in einer rezenten Dokumentation so ähnlich ausgedrückt hat.
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