"Keine One-Woman-Show"

Von Pascal SteinwachsMisch Pautsch

Das Parlament hat sich in die Sommerpause verabschiedet. Für uns der ideale Zeitpunkt, den Fraktionsvorsitzenden nach den ersten Monaten der neuen Legislaturperiode auf den Zahn zu fühlen. Wir setzen unsere Serie mit der grünen Gruppenanführerin Sam Tanson fort.

Als wir zum letzten Mal mit Sam Tanson gesprochen haben, da lag das grüne Wahldebakel gerade erst einige Tage zurück, so dass die gewesene Spitzenkandidatin uns noch in ihrem Ministerbüro im Kulturministerium empfing, das allerdings bereits halb leergeräumt war. Die Stimmung war dann auch entsprechend. Inzwischen ist die 47-Jährige aber wieder guter Dinge.

Im Laufe des Gesprächs, das wir draußen auf der Terrasse führen, taucht plötzlich auch die Wieder-Abgeordnete und Immer-noch-Co-Präsidentin Djuna Bernard auf, die dem Interview dann auch bis zum Schluss beiwohnt, dies sogar, ohne sich einzumischen.

Lëtzebuerger Journal: Opposition scheint Ihnen richtig Spaß zu machen. Wenn man sich Ihre bisherigen Interventionen im Parlament so ansieht, dann scheinen Sie nicht lange gebraucht zu haben, bis Sie sich mit Ihrer neuen Rolle arrangiert haben.

Sam Tanson: Politik ist ein Kommen und Gehen. Es gehört zum politischen Spiel, dass man sich verschiedenen Situationen anpassen muss, was ich bis jetzt immer getan habe. Was mir Spaß macht, das ist der Ideenaustausch, aber auch die Ausarbeitung meiner Reden. Was mir indes fehlt, das sind die Entscheidungen, die anschließend auch umgesetzt werden.

Als ehemalige Ministerin verfügen Sie ja über ein gewisses Insiderwissen. Kommt Ihnen das in der Opposition zugute?

Jede Lebenserfahrung kommt einem zugute, unter anderem auch diejenige als (hauptstädtische) Schöffin und als Staatsrätin. Es hilft einem aber natürlich, wenn man weiß, wie es auf Regierungsebene, wie es in den Ministerien, und wie es in den Verwaltungen zugeht. Als Abgeordnete geht es aber eigentlich darum, Texte auszuarbeiten und zu verbessern, und da sind mir meine Ausbildung als Juristin und mein beruflicher Werdegang eine große Hilfe.

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