
Mit 20 Millionen Euro will die Regierung den Obst- und Gemüseanbau in Gewächshäusern pushen. Mangelnden Pragmatismus kann man ihr nicht vorwerfen. Aus Sicht der Opposition wurde mit dem "Zäregesetz" jedoch eine Chance verpasst, eine nachhaltige Richtung vorzugeben.
Mit einem Biss verschwindet die eben gepflückte Erdbeere in Jean-Claude Mullers Mund. "Schön süß", sagt er. Es ist Mitte Mai. Wir stehen in einem Folientunnel (mit Plastikfolie abgedeckte Konstruktion) im Umland von Contern, wo die Früchte nach und nach abgeerntet werden, sobald sie reif sind.
Der Familienbetrieb Muller-Lemmer baut heute auf rund zehn Hektar Rhabarber, Mirabellen, Äpfel oder auch Kirschen an. Ob er mit seinen 20 Hektar für Salate, Kohlgemüse oder Kürbis der größte Gemüsebetrieb im Land sei, kann (oder möchte) der Betriebsleiter nicht verraten. "Es gibt ein paar andere, die in dieser Größenordnung herumschwirren."
Erdbeeren gehören auch zu jenen Früchten, die laut Muller gute Aussichten darauf haben, in Zukunft in Gewächshäusern aus Glas heranzuwachsen. Mitte Mai hat das Parlament, nur fünf Monate nach dem Depot, das Fördergesetz zum Bau von Gewächshäusern mit 54 Stimmen angenommen. Déi Lénk und déi gréng enthielten sich beim Votum. Konkret nimmt der Staat damit einmalig bis zu 20 Millionen Euro in die Hand, um – so die Hoffnung – den Obst- und Gemüseanbau in Luxemburg im großen Stil anzukurbeln. Würde der Gesamtbetrag abgerufen werden, würde das einer Investition von etwa 50 Millionen Euro entsprechen. Ressortministerin Martine Hansen (CSV) will gegen Jahresende eine erste Ausschreibung vornehmen, danach zwei jährlich für das verbleibende Budget. "Mir wëlle mat dësem Gesetz kucken, dass mir virukommen", sagte sie im Plenum.
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