Medizinisches Cannabis: Was neue Einschränkungen für Patient*innen bedeuten

Medizinisches Cannabis war Gegenstand eines sechsjährigen Pilotprojekts in Luxemburg. Der Regierungsrat gab 2017 seine vorläufige Zustimmung für den landesweiten Zugang zu Cannabis für medizinische Zwecke, wobei die offizielle Legalisierung von Verschreibungen im August 2018 erfolgte.

Das Programm wurde entwickelt, um luxemburgischen Patient*innen, die an schweren Erkrankungen wie Krebs, chronischen Krankheiten und Multipler Sklerose leiden, Zugang zu Cannabis zu verschaffen. Das medizinische Cannabis umfasst getrocknete Blüten, THC- und CBD-haltige Öle und andere verwandte Medikamente.

Anfang dieses Jahres hat Frankreich, das 2018 sein eigenes Pilotprogramm gestartet hat, die Abgabe von hoch-THC-haltigen Blütenständen an Patienten abrupt eingestellt. Inzwischen hat Luxemburg mit einer unerwarteten Ankündigung nachgezogen. Am 16. Oktober 2024 gab die Gesundheitsdirektion ein Rundschreiben heraus, das sich an Krankenhausapotheker und autorisierte Verordner richtete und sie darüber informierte, dass ab dem 1. Januar 2025 keine Cannabisblüten mit hohem THC-Gehalt mehr erhältlich sein werden. Obwohl dieses Rundschreiben bereits Mitte Oktober veröffentlicht wurde, kam die Nachricht erst ans Licht, nachdem Djuna Bernard (déi gréng) in einer parlamentarischen Anfrage an Gesundheitsministerin Martine Deprez nach der nächsten Phase des medizinischen Cannabisprogramms gefragt hatte.