Mit einem Platz in der zweiten Reihe, sprich mit einer Rolle als Juniorpartner wollen sich die hauptstädtischen déi gréng diesmal nicht zufriedengeben. Im Visier hat die Partei nach dem 11. Juni ganz klar den Bürgermeisterposten. Ein Stadtspaziergang mit Claudie Reyland und Charles Wennig.
Da ist doch mal eine gute Idee. Man wählt sich eine Stadt aus, greift sich zwei Kandidat*innen, die bei den Kommunalwahlen antreten, spaziert mit ihnen durch ihre Gemeinde und fragt sie, was ihnen in ihrer Kommune denn so alles auf dem Herzen liegt. Wenn es sich um Oppositionspolitiker*innen handelt, dann lässt man sie anhand konkreter Beispiele erklären, was ihre Partei besser machen würde, wenn diese am Ruder wäre. Oder aber, wenn es sich um Vertreter*innen der Majorität handelt, man fragt sie, was gut läuft, aber vielleicht noch besser laufen könnte.
Das müssen, nein, das sollen sogar nicht unbedingt die allerbekanntesten Namen sein, denn mit denen will momentan sowieso gerade jede(r) reden. Zum Auftakt unserer neuen Serie im Vorfeld der Gemeindewahlen vom 11. Juni spazieren wir mit Claudie Reyland und Charles Wennig von déi gréng durch die Straßen der Hauptstadt.
Avenue Pasteur als negatives Paradebeispiel
Claudie Reyland, die 2017 Mitglied des hauptstädtischen Gemeinderats wurde, ist zwar Teil der Doppelspitze der hauptstädtischen Grünen, steht aber ganz klar im Schatten von Spitzenkandidat François Benoy, der in der Öffentlichkeit zumeist das Wort ergreift und der auch das Bürgermeisteramt anstrebt. Die 58-Jährige ist Tierärztin, wohnt in Limpertsberg und hat ihre Praxis in Junglinster.
Charles Wennig hatte bislang noch kein kommunalpolitisches Amt inne, und arbeitet momentan als Professeur détaché in der Escher Konschthal. In Kunstkreisen ist Wennig, der im Rollingergrund wohnt, dann auch kein Unbekannter. "Ich bin 1972 geboren, also in dem Jahr, in dem der Bericht Grenzen des Wachstums des Club of Rome zur Lage der Menschheit veröffentlicht wurde. Seit ich politisch denken kann, sieht man, dass da etwas schiefläuft, und dass wir, wenn wir so weitermachen, gegen die Wand fahren", so die Erklärung von Wennig, warum er sich ausgerechnet bei den Grünen engagiert.
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