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Was bedeutet es eigentlich, "woke" zu sein – und warum polarisiert der Begriff heute so stark? Ein Blick auf die Ursprünge und die Debatte rund um gesellschaftliches Bewusstsein und Gerechtigkeit.
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Woke sinn
Heute sprechen wir über einen Begriff, den man inzwischen relativ oft hört: den Begriff "woke" oder "woke sein". Aber woher kommt dieser Begriff eigentlich?
Der Begriff stammt aus den Sechzigerjahren in den USA, wo er sich im Rahmen der Bürgerrechtsbewegung und im Kampf gegen Rassismus entwickelte. Gemeint war damit, dass man sich der Ungleichheiten bewusst ist, die überall bestehen und die auch im System verankert sind. Es war jedoch nicht nur ein "Sich-bewusst-Sein", sondern auch ein konkreter Aufruf zum Handeln, um diese Ungleichheiten abzubauen. Später hat sich der Begriff weiterentwickelt und umfasst nicht mehr nur Rassismus, sondern bezieht sich auf alle Formen der Diskriminierung.
"Vor allem aber ist es die rechte Szene, die den Begriff nutzt, um die sogenannte 'Cancel Culture' anzuprangern."
Heutzutage ist der Begriff jedoch etwas umstritten. Auf der einen Seite gibt es Leute, die ihn als leeren Begriff ohne Substanz betrachten, den manche nur verwenden, um sich zu profilieren. Vor allem aber ist es die rechte Szene, die den Begriff nutzt, um die sogenannte "Cancel Culture" anzuprangern.
Dabei geht es darum, dass sie unter "woke sein" eigentlich verstehen, dass man nichts mehr sagen darf, dass alles sofort verurteilt wird und dass sie sich vor allem in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt fühlen. Viel wichtiger als die Frage, ob der Begriff nun umgedeutet wurde oder nicht, ist es, sich auf das eigentliche Wesen des Begriffs zu konzentrieren. Nämlich Diskriminierungserfahrungen anzuerkennen, Ungleichheiten abzubauen, sowohl im System als auch im Alltag.
Wenn wir uns alle ein bisschen darauf konzentrieren, dann ist es auch egal, ob man das nun als "woke" bezeichnet oder einfach nur als positiven Beitrag für eine gerechtere Gesellschaft.
