Schulische Inklusion: "Wir stoßen an Grenzen"

Von Christian BlockLex Kleren

Wechselnde Klassen, mehr Autonomie: Inklusion an Sekundarschulen fördert die gegenseitige Akzeptanz, hat aber auch ihre eigenen Tücken. Ein Einblick in die Arbeit des spezialisierten Teams am Nordstad-Lycée.

Auf einem Tisch breiten Gabriela Pinto und Emilie Weydert einige der Hilfsmittel aus, auf die sie bei ihrer Arbeit zurückgreifen: Aufsteckteile für Stifte in unterschiedlichen Formen und Farben, um Schüler*innen das Schreiben mit der Hand zu erleichtern, ein Ordner mit Konzentrationsübungen, Buchstabier-Aufgaben.

Zusammen mit drei weiteren Kolleg*innen bilden Pinto und Weydert das fünfköpfige Unterstützungsteam für Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf (ESEB) (siehe Infobox) am Nordstad-Lycée (NOSL). Zu ihren Aufgaben gehören die Beratung von Lehrer*innen und Eltern oder die Erstellung von Diagnosen, vor allem aber die Begleitung von Schüler*innen. Die Sozialpädagogin Emilie Weydert erklärt: "Entweder wir gehen in die Klasse, um den Schüler mit Förderbedarf zu unterstützen. Es kann auch sein, dass wir mehrere Schüler in einer Klasse betreuen, größtenteils im Préparatoire (Voie de préparation, berufsvorbereitende Stufe, d. Red.), aber auch im Général und im Classique. Dort findet die Begleitung aber meistens außerhalb der Klasse statt, in der verlängerten Mittagspause oder nach der Schule, wo sie bei uns ein extra Training erhalten, zum Beispiel ein Konzentrationstraining."

Die längst auf Ebene der Regionaldirektionen im Grundschulwesen etablierten multidisziplinären Teams haben inzwischen Einzug in die Sekundarschulen des Landes erhalten. Das sieht ein im vergangenen Sommer verabschiedetes Gesetz so vor.

Das NOSL gehörte zu den ersten Lyzeen des Landes mit einem ESEB-Team. Im Dezember 2020 nahm die Pädagogin Gabriela Pinto, zunächst allein, in Diekirch ihre Arbeit auf. Über die Jahre wuchs das Team.

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