Baukrise: "Vorsichtiger Optimismus" im Handwerk

Von Christian BlockLex KlerenMisch Pautsch

Die Handwerkskammer begrüßt die Maßnahmen der Regierung im Bau, auch wenn die Krise noch nicht überwunden sei. Das sagt Tom Wirion, seit elf Jahren Generaldirektor der Berufskammer, die Stimme von rund 9.000 Betrieben und rund 95.000 Beschäftigten. Ein Interview über den Staat als Arbeitgeberkonkurrenten, wachsende Bürokratie, Work-Life-Balance und die Aufwertung der Berufsausbildung.

Lëtzebuerger Journal: Herr Wirion, im Frühjahr 2024 hat der Präsident der Handwerkskammer, Tom Oberweis, die Lage im Handwerk als "schwierig" bezeichnet, mit Ausblick auf eine Verschlechterung im selben Jahr, allen voran im Bau. Hat sich diese pessimistische Erwartungshaltung bestätigt oder ist die Baukrise überwunden?

Tom Wirion: Die von Herrn Oberweis aufgezeichnete Perspektive hat sich bestätigt. Die letzten Zahlen zeigen ein Minus der Beschäftigung im Bau von acht Prozent zwischen 2023 und 2024. Konkret gesagt fallen wir im "gros oeuvre" (alles, was die Gebäudehülle betrifft) von 54.500 auf rund 50.000 Beschäftigte zurück. Die Anzahl der Betriebe ist um drei Prozent rückläufig. Eine genauere Betrachtung zeigt, dass es bei den Insolvenzen in den vergangenen Jahren durchaus eine Steigerung gab, die aber nicht katastrophal ist. Parallel dazu stellen wir aber eine überdurchschnittliche Steigerung der Betriebe fest, die ihre Aktivität einfach einstellen.

Diese Entwicklung bereitet uns Sorgen, weil sie trotz der Maßnahmen stattfindet, die die Regierung ergriffen hat und die wir begrüßen, bzw. der Vereinfachungen im Bau, die noch kommen werden. In den kommenden Monaten muss man schauen, ob die Dinge hinsichtlich der VEFA-Wohnungen wirklich in Bewegung geraten.

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