„Mich juckt der Skalp, und ich kann mich nicht kratzen“: Wer uns sagen kann, aus was für einem Winnetou-Film dieses Zitat stammt, dem spendiert die Opgepikt-Redaktion einen funkelnagelneuen Verbrennungsmotor. Der satirische Wochenrückblick von und mit Pascal Steinwachs.
Wochenende
And the Wahlkampf continues! Was in den Wochen zuvor die, hicks, Moselfeste und das, sniff, e-Lake-Festival waren, nämlich alkohol- und sonst-wie-geschwängerte Sausen, auf denen die Politiker*innen kurzzeitig so tun konnten, als wären sie irgendwie volksnah, das war am vergangenen Wochenende natürlich der, müffel, Glacis-Jahrmarkt, bei dessen Banddurchschneidungseröffnungszeremonie sich die hauptstädtischen (und auch die nicht ganz so hauptstädtischen) Politiker*innen alljährlich an die Gurgel gehen, um einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern, ansonsten sie in der Zeitung, im Fernsehen oder im Internet leer ausgehen.
Als Staatspremier und Ex-Hauptstadtbürgermeister hat Xavier Bettel so was nicht nötig, darf er doch schon quasi von Amts wegen hier stehen, was er bei der Eröffnung des Limpertsberger Rummels dann genüsslich auch tat, nachdem er zuvor beim Hämmelsmarsch sogar auf die große Trommel schlagen durfte.
Zur Vervollständigung seiner Bucket-Liste muss er nun nur noch einmal mit einem richtigen, knallroten Feuerwehrauto fahren und EU-Kommissionspräsident werden, hat er den Rest – ein Spielplatz für Bonneweg, JDL-Präsident, DP-Fraktionschef, DP-Präsident, DP-Abgeordneter, DP-Bürgermeister, DP-Staatsminister, angeschickert im Saumur abfeiern, an der 1.-Mai-Fete des LCGB teilnehmen … – doch bereits abgehakt. Ach ja: Beliebter als Jean Asselborn werden, das will er auch noch, aber das kann er sich wohl abschminken.
Von so was (angeschickert im Saumur abfeiern und beliebter als Jean Asselborn werden) kann CSV-Twitterikone Laurent Mosar („Warum sollten Politiker eigentlich nicht auch mal so richtig feiern und sich des Lebens erfreuen dürfen?“) nur träumen, der bei der Fouer-Eröffnung hauptsächlich dadurch auffiel, dass er sich – neben ihm eine diskret in eine andere Richtung schauende Hauptstadtbürgermeisterin Lydie Polfer – mit bekleckerter Hose (Jean la Gaufre?) auf das historische Pferdchen-Karussell setzte, und das Ganze dann auch noch stolz auf Instagram postete. Zuvor hatte er übrigens bereits – bei Mosar wird eben Klartext geredet! – in einer Instagram-Story verraten, dass die neue Geisterbahn gar nicht so gruselig ist.
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