Opgepikt - Heißer als der Wüstensand

By Pascal Steinwachs Article only available in German

Was haben Carole Dieschbourg, der Marquis de Sade und Iggy Pop gemeinsam? Wer das wissen will, der sollte jetzt weiterlesen. Der satirische Wochenrückblick von und mit einem nur so lala erholten Pascal Steinwachs.

Vorletzte Woche

Wir waren – einmal ist keinmal – mal wieder weg, sind aber inzwischen halbwegs zurück. Allerdings haben wir in unserem Urlaub, in dem wir unter anderem das Twerken zu erlernen versuchten, derart viel erlebt, dass wir jetzt Urlaub vom Urlaub brauchen.

Haben wir was verpasst? Leider ja. So zum Beispiel die tolle Reportage des britischen Telegraph über die „most boring Capital of Culture“ in der EU (gemeint ist natürlich das Esch2022-Dings), die allerdings soooo langweilig ist (die Stadt, nicht die Reportage, d. Red.), dass der arme Reporter sich anscheinend erst mal Cannabis kaufen musste, um, angemessen stoned, Esch an der Alzette überhaupt zu ertragen, aber da im lokalen Cannabis-Shop nur THC-freies Zeugs verkauft wurde, war das Ganze ein Schuss in den Ofen.

Der Bürgermeister der langweiligsten Kulturhauptstadt in der Europäischen Union, der CSV-Mensch Georges Mischo, lässt das mit dem fehlenden THC allerdings nicht gelten, gab er doch gegenüber dem Esch/Belvaler Tageblatt an, dass „der Herr wohl zu viel Cannabis konsumiert“ und es leider verpasst habe, „sich an den richtigen Stellen zu informieren“.

Verpasst haben wir aber auch den auf den Politik-Seiten (!) des Lëtzebuerger Land veröffentlichten Artikel über Désirée Nosbusch, in dem im Zusammenhang mit der vor kurzem erschienenen Autobiografie (wir berichteten bereits ziemlich euphorisiert) daran erinnert wird, wie gehässig ehemals in der eigenen Zeitung über Nosbusch berichtet worden sei, die dort unter anderem als „ehrenwertes Filmnymphchen“ beschrieben wurde, was aber nicht verhindert, dass die wohl bekannteste Luxemburgerin vom Lëtzebuerger Land immer noch genauso von oben herab behandelt wird wie früher: „Wenn Désirée Nosbusch über Désirée Nosbusch schreibt, dann tut das oft ziemlich weh. Literarische Qualitäten sucht man in den 348 Seiten vergeblich. […] Eine Platitüde jagt die nächste […].“ Richtig bösartig, so was! Und Plattitüde, liebe Land-Reporterin, das wird mit drei „t“ geschrieben …

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