In der Türkei wurde ein Jäger vom eigenen Hund erschossen. Schlimm, oder? Na ja, es geht noch schlimmer. Der satirische Wochenrückblick von und mit Pascal Steinwachs.
Wochenende
Das ganze Land jubelt, und das Grenzgebiet gleich mit: Nach Graf Siegfried, Charly Gaul, Germaine Damar, Hugo Gernsback, Jean-Claude Juncker und dem auf Limpertsberg begrabenen Hauptmann von Köpenick, der somit ja auch so eine Art Luxemburger ist (bei Ranga Yogeshwar, Désirée Nosbusch und Vicky Krieps glauben im Ausland alle, die wären aus Deutschland), hat Luxemburg mit dem frisch gekürten ESM-Chef Pierre Gramegna nun endlich wieder einen Menschen, der auch international einigermaßen was darstellt.
Der DP-Kopernikus ist dann auch derart entzückt, den Direktorenposten des Europäischen Stabilitätsmechanismus doch noch abgestaubt zu haben, dass er sogleich mehrere Flaschen Barolo geköpft hat. Allerdings sind die ESM-Büros auf Kirchberg dermaßen mickrig – und das hat er erst nach seiner Nominierung festgestellt –, dass der Ex-Finanzminister nun höchstwahrscheinlich von zu Hause aus, in Pantoffeln und Strickjacke, an der Stabilität des Mechanismus bastelt. Egal: stabil ist stabil!
Der wegen Betrugs in erster Instanz zu einem Jahr auf Bewährung verurteilte adr-Politiker*in Roy Reding zieht sich hingegen (weil er nicht mehr die Energie und die Zeit hat, all seinen Verpflichtungen in familiärer, beruflicher und politischer Hinsicht nachzukommen, wie es heißt) aus dem (lausig bezahlten) hauptstädtischen Gemeinderat zurück, wird seine Partei aber weiterhin in der (besser bezahlten) Abgeordnetenkammer vertreten. Das war ja klar.
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