Opgepikt - Amare Aiutare

By Pascal Steinwachs Article only available in German

Die Mischung macht’s: Die Madeleines von Lea Linster, das Schloss des Marquis de Sade, ein liebestoller Zwerg in Junglinster, ein Herkules mit I-love-Luxembourg-T-Shirt, sowie, als Bonus, die 50 Bäume der Familie Gramegna. Der satirische Wochenrückblick von und mit Pascal Steinwachs.

Wochenende

Wo der Wort-Leitartikler recht hat, hat er recht, sieht es fünf Jahre nach Beginn der #meToo-Welle doch auch in Luxemburg immer noch nicht allzu gut in puncto Geschlechtergerechtigkeit aus: „In vielen Führungsetagen von luxemburgischen Unternehmen ist der Frauenanteil lächerlich gering. Auch politische Vertretungen bräuchten dringend eine ‚Feminisierung‘“, so der Wort-Mann, der damit bestimmt auf die rein männlich besetzte Führungsetage seiner Zeitung anspielt.

Luft nach oben ist aber auch bei den Jugendparteien, die der Zusammensetzung einer dieswöchigen Gesprächsrunde auf Chamber.TV nach ausschließlich aus Männern zu bestehen scheint: Alex Donnersbach (CSJ), Michael Agostini (JDL), Amir Vesali (JSL), Fabricio Costa (jong gréng) und Maksymilian Woroszylo (adrenalin). Wo bleiben die Mädels!?

Es gibt aber natürlich auch löbliche Ausnahmen, wie zum Beispiel den Presserat, sind in dem 27-köpfigen Gremium doch immerhin fünf weibliche Wesen vertreten. Die Verlegerseite (14 Personen) ist zwar ein reiner Jungensverein, doch in der Gruppe der Journalist*innen (13 Leute) sitzen tatsächlich fünf Damen. Noch mehr Frauen-Power gibt es nur in der Journal-Redaktion, denn die besteht bis auf die Opgepikt-Redaktion, die ein Universum für sich ist, fast ausschließlich aus Frauen.

Um sein Frauenmanko auf seiner Chefetage auszugleichen, veröffentlichte das Flaggschiff der luxemburgischen Mediahuis-Präsenz dann aber ein Porträt der früheren Öffentlichkeitsarbeiterin Dany Frank, die anscheinend gleich drei Transportministern diente, „denn obwohl bald auf einen roten Minister ein schwarzer folgt, und auf diesen ein grüner, bleibt Dany Frank auf ihrem Posten“.

Der Job scheint jedoch die reine Hölle gewesen zu sein: „Man musste einfach jeden Tag aufpassen, kein Messer in den Rücken zu bekommen“, wobei aber auch die Minister nicht viel unter ihrer Pressereferentin zu lachen hatten, die im Transportministerium anscheinend ganz klar die Hosen anhatte: „Ich habe mich nie an das Tischende gesetzt. Immer eher in die Mitte“ – das habe immer klare Verhältnisse geschaffen.

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