"Wir schüren keine Ängste"

Von Pascal SteinwachsMisch Pautsch

Am 20. November wird Michel Lemaire für Jeff Engelen als neuer, und dann auch jüngster adr-Abgeordneter im Parlament nachrücken. Im Gespräch mit uns spricht Lemaire unter anderem über den Umgang seiner Partei mit Skandalen sowie die Frage, wie rechts die adr heute tatsächlich ist.

Ein politischer Neuling ist er nicht, und doch wird für den 37-jährigen Literaturwissenschaftler Michel Lemaire in einigen Tagen alles anders werden. Nach acht Jahren als parlamentarischer Mitarbeiter seiner Partei wechselt der Clerfer Gemeinderat und ehemalige Präsident der adr-Jugendsektion nämlich kommende Woche von der zweiten in die erste politische Reihe, indem er das Mandat des adr-Oldies Jeff Engelen übernimmt. 

Lëtzebuerger Journal: Was mussten Sie tun, dass Jeff Engelen sich aus der Chamber zurückzieht und Ihnen sein Mandat überlässt?

Michel Lemaire: Rein gar nichts. Ich habe immer gesagt, dass die Entscheidung, sich vorzeitig aus dem Parlament zurückzuziehen, bei Jeff Engelen und nur bei Jeff Engelen liege. Ich habe diesen dann auch nie auf einen eventuellen Rücktritt angesprochen. 

Dass Sie jetzt nachrücken, kann Ihrer Partei jedoch nur dienlich sein, verjüngt sich der Altersdurchschnitt der adr-Fraktion doch mit Ihnen um viele Jahre. Wie wir gehört haben, sollen Sie sogar noch einige Monate jünger als adr-Präsidentin Alexandra Schoos sein, die ja auch 37 Jahre alt ist. Damit sind Sie der Grünschnabel der adr …

… das könnte man so sagen.

Mit Jeff Engelen verlässt allerdings der letzte Original-adr'ler und auch der letzte Arbeiter die Abgeordnetenkammer. Die selbst ernannte Partei der kleinen Leute wird also fortan in der Chamber nur noch von Akademiker*innen vertreten …

Dan Hardy war Journalist und ist auch kein Akademiker …

Was ja aber auch nicht gerade ein Arbeiter ist …

Was ich sagen wollte, das ist, dass die ehemaligen Mandatsträger unserer Partei uns immer noch mit Rat und Tat zur Seite stehen, auch wenn sie dies inzwischen von der zweiten Reihe aus tun. Von Jeff Engelen habe ich viel gelernt, insbesondere was dessen Einsatz für den Nordbezirk anbelangt. Auch hat er mir so einiges mit auf den Weg gegeben, so dass jetzt bestimmt keine Zäsur kommt.

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