Nach ihrer Krebsdiagnose hoffte Maria, wieder als Krankenpflegehelferin arbeiten zu können. Doch nach zwei zermürbenden Jahren voller Ungewissheit, Warterei und schwerfälligen Prozeduren zieht sie die Reißleine – obwohl in ihrem Beruf händeringend Fachkräfte gesucht werden.
Noch vor einigen Jahren war Marias (Name von der Redaktion geändert) Leben recht gewöhnlich. Zum damaligen Zeitpunkt arbeitet sie im Pflegebereich und mit ihrem Partner lebt sie damals schon länger unter einem Dach. Zusammen gründen sie eine Familie.
Nach der Geburt geht Maria wie viele andere Frauen auch zwecks Beckenbodentraining zur Physiotherapie. Doch als ihre Therapeutin sie darauf hinweist, dass ihr Becken schief sei und ihr anrät, einen Osteopathen aufzusuchen, sollte ihr Leben einen ganz anderen Kurs einschlagen.
Denn zwei Etappen später findet sich Maria im Krankenhaus wieder. Ein CT-Scan sollte die wahre Ursache für die Schmerzen zutage fördern, die Maria schon immer in einem Bein hatte, bei denen sie sich aber nichts weiter dachte. "Sie haben erkannt, dass es Knochenkrebs war, dass es einen Tumor im Knochen gab." Eine Schockdiagnose für die Mutter eines damals knapp sechs Monate alten Säuglings, die ihr Leben komplett umkrempeln sollte.
Schockdiagnose und Hoffnung
Es folgen Analysen im In- und Ausland, dann die erste Chemotherapie. Drei Behandlungen steht sie durch, dann ist ihr Limit erreicht. "Am Tumor hat sich nichts verändert und mir ging es durch die Chemotherapie sehr schlecht. […] Eine weitere hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt", erzählt sie mit gefasster Stimme. Die Ärzt*innen versuchen es daraufhin mit einem chirurgischen Eingriff. Ein Teil des Knochens wird entfernt. Mehrere Monate lang muss sie sich an die neue Situation gewöhnen. "Im Grunde musste ich wieder erlernen, wie man geht", erzählt Maria. Doch auch diese Hürde nimmt sie.
Nicht ganz ein Jahr nach der Krebsdiagnose "war ich wieder bereit, um arbeiten zu gehen". Die progressive Arbeitsaufnahme aus therapeutischen Gründen, wie das Instrument offiziell heißt, ermöglicht ihr das in ihrem ganz eigenen Rhythmus. "Meistens habe ich um acht Uhr angefangen und geschaut, wie es geht. Wenn ich nach drei oder vier Stunden bemerkte, dass die Schmerzen zu stark wurden, konnte ich wieder nachhause gehen." Zu diesem Zeitpunkt ist sie aber zuversichtlich, ihre Arbeit, wenn auch mit Anpassungen, wieder normal ausüben zu können. Doch ihre Geschichte sollte wieder eine andere Wendung nehmen.
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