LKW-Fahrer*innen verzweifelt gesucht

Von Camille FratiLex KlerenMisch Pautsch Für Originaltext auf Französisch umschalten

Der Straßenverkehr gehört zu den Branchen, die Schwierigkeiten haben, Personal einzustellen. Ein langanhaltender Trend, der sich seit der Corona-Krise verschärft hat und den Sektor beunruhigt.

Die zukünftige Welt, die uns während des Lockdowns angepriesen wurde, als ob dieses Einfrieren der Wirtschaft und der sozialen Interaktionen einen Neuanfang darstellen könnte, ist noch nicht eingetroffen. Oder eher das Gegenteil von dem, was man sich davon erhofft hatte. In mehreren Branchen wirkte die Gesundheitskrise wie ein Elektroschock und beschleunigte den Verlust von Fachkräften. Genau das passiert im Straßentransportsektor, der gleichzeitig mit ansehen muss, wie erfahrene Fahrer*innen weniger werden und kein Nachwuchs für sie nachrückt und das mitten in der Post-Corona-Überhitzung des internationalen Warenaustauschs.

„In ganz Europa fehlen 500.000 LKW-Fahrer“, sagt Antoine Ries, Berater des luxemburgischen Handelsverbands beim Transportverband Groupement Transports. „Traditionell hat der luxemburgische Transportsektor immer in den Nachbarländern eingestellt, vor allem in Belgien, Frankreich und Deutschland. Diese Länder leiden ebenfalls unter einem enormen Fahrermangel: In Deutschland schätzt der Verband der Transportunternehmer […] diesen Mangel auf 80.000 Fahrer, und bis 2023 könnte er sich verdoppeln. Es handelt sich um ein strukturelles Problem mit 30.000 Fahrern, die jedes Jahr in den Ruhestand gehen und nur 15.000 Neueinstellungen. Das Defizit kumuliert sich und die Situation wird immer schlimmer“. Selbst in Osteuropa, aus dem die westeuropäischen Länder seit einigen Jahren schöpfen, werden die LKW-Fahrer*innen immer weniger. „Allein in Polen sollen 100.000 Fahrer fehlen“, zitiert Ries. Und selbst diese Zahlen wurden ermittelt, bevor der Krieg in der Ukraine 100.000 Fahrer*innen aus diesem Land von den europäischen Straßen abzog.

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