Martine Deprez ist eine politische Quereinsteigerin, der viel zugetraut wird. Als CSV-Gesundheits- und Sozialministerin soll die gelernte Mathematikerin nun die Rentenreform stemmen.
Martine Deprez ist pünktlich und nimmt sich viel Zeit für unser Gespräch. Einen Personenschützer hat sie nicht dabei, auch nicht während unserem kurzen Spaziergang im leider immer noch baumlosen Gaspericher Park, den wir für unsere Fotosession aufsuchen. Den Kaffee, den wir anschließend in ihrem Büro trinken, den macht und bringt sie auch selbst.
Die bodenständige und unkomplizierte 55-Jährige ist zwar schon seit 1986 Mitglied der CSV und bekleidete dort auch verschiedene Ämter wie zum Beispiel stellvertretende Generalsekretärin, doch auf dem Radar hatte bis zu den Wahlen keiner die langjährige Staatsrätin und Lehrerin, die 2009 Kandidatin bei den Parlamentswahlen auf der Südliste ihrer Partei war.
Lëtzebuerger Journal: Im 2023er Wahlkampf spielten die Renten absolut keine Rolle, um nach den Wahlen urplötzlich zu einem der politischen Topthemen zu werden. Können Sie nachvollziehen, dass sich dadurch vielleicht manch eine*r veräppelt fühlt?
Martine Deprez: Im Wahlkampf war ich nicht dabei, aber im CSV-Wahlprogramm stand unter anderem, dass wir darauf achten müssten, unser Rentensystem im Gleichgewicht zu behalten.
Das mag sein, aber die Wahlprogramme werden ja wohl von den wenigsten gelesen. In den Wahlversammlungen wurden die Renten jedenfalls nicht oder nur sehr wenig thematisiert.
In den Wahlversammlungen meiner Partei, denen ich beiwohnte, wurde zwar hauptsächlich über unser 10-Punkte-Programm gesprochen, aber ein Wahlprogramm besteht ja nicht nur aus zehn Punkten. In den Koalitionsverhandlungen waren die Renten auf jeden Fall ein Thema.
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