Modulhäuser auf gemieteten Privatgrundstücken, um schnell bezahlbaren Wohnraum zu schaffen? Mit einem Beispielprojekt will die Agence Immobilière Sociale die Bevölkerung von dieser Idee überzeugen – und die Politik dazu bewegen, reglementarisch zu agieren.
Wenn alles klappt, dann steht es bis Ende des Jahres: das wahrscheinlich erste Haus aus vorgefertigten dreidimensionalen Elementen in Luxemburg, montiert auf einem gemieteten Privatgrundstück. Bereit, besichtigt, begutachtet und angefasst zu werden.
In diesen Augenblick setzt Gilles Hempel große Hoffnungen. Der Direktor der Agence Immobilière Sociale (AIS) wirbt bereits seit einigen Jahren für das für luxemburgische Verhältnisse ungewöhnliche Konzept. Mit einer bislang eher durchwachsenen Bilanz. „Wir haben um die Jahre 2017 und 2018 angefangen, diese Idee zu entwickeln.“ Die Idee besteht darin, das „System AIS“ auf gemietete Grundstücke zu übertragen und dort Modulhäuser zu errichten. „Das Angebot der AIS wurde sehr dankbar aufgenommen“, erzählt Gilles Hempel. So hat die Agentur keine Probleme, Wohnungen zur Weitervermittlung über die soziale Mietverwaltung zu finden. „Bei den Grundstücken ist das anders“, ergänzt er. Zuletzt hatte die AIS auf der Frühjahrsmesse 2019 versucht, ihre Idee unter die Leute zu bringen. „Die Rückmeldung war relativ gering“, erinnert sich Hempel. Meldeten dennoch einzelne Grundstückseigentümer*innen Interesse an, waren deren Mietvorstellungen „einseitig“.
Man kann grob festhalten, dass der Verantwortliche der Agentur für Sozialwohnungen mit dem Pilotprojekt zwei Ziele verfolgt. Einerseits mit Vorurteilen aufzuräumen, denn der Modulbau genießt nicht das beste Image. Der Gedanke an „Container“ weckt bei den meisten Bilder von Baustellenbuden, temporär gedachten, aber oft viel länger verwendeten Klassensälen oder den (eigentlich auch als Provisorium angedachten) Drogenkonsumraum Abrigado. Zweitens will die AIS ein Modell aufzeigen, mit dem vergleichsweise schnell qualitativ hochwertiger Wohnraum auf Baulücken entstehen kann. Den Namen der Gemeinde, in der das Projekt verwirklicht werden soll, will die AIS übrigens noch nicht öffentlich lesen, so lange, wie nicht alles in trockenen Tüchern ist.
Überzeugungsarbeit
Davon überzeugt sind auch Xavier Mahy und Benedict Sargent von OIKOS-concept. Unter idealen Bedingungen könnten zwischen der Bestellung und der finalen Montage eines industriell vorgefertigten Einfamilienhauses gerade einmal sechs Monate vergehen, so Mahy. Der Direktor des Unternehmens rechnet damit, dass das Entladen der vorgefertigten Module per Kran und die finale Montage maximal eine Woche beanspruchen.
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