Handwerkerhöfe: Flexible Flächen als Antwort auf Luxemburgs Gewerbe-Engpass
Von Christian Block, Misch Pautsch, Lex Kleren
Die Nachfrage nach Gewerbeflächen übersteigt in Luxemburg seit Jahren das Angebot. Handwerkerhöfe versprechen mehr Effizienz, niedrigere Kosten und neue Synergien für Betriebe – doch Projekte wie der geplante Zamid-Campus zeigen, wie lang der Weg von der Idee bis zur Umsetzung sein kann.
An der nordwestlichen Spitze von Mersch, direkt neben der A7-Ausfahrt "Mierscherbierg", sollte es bereits längst Form angenommen haben: das Vorzeigeprojekt der zukünftigen "Zone d'activités économiques régionale Mierscherdall" (Zamid, siehe Karte).
In einem großen Gebäude sollen hier einmal bis zu zehn oder zwölf Handwerksunternehmen unterkommen. Der Gedanke dahinter: Wie in einem modernen Einkaufszentrum sollen Kund*innen später direkt von einem Parkhaus nebenan in den Verkaufsräumen einer Tischlerei oder eines Fliesenlegerbetriebs landen. Und vielleicht schauen sie bei der Gelegenheit auch noch beim Malerbetrieb vorbei. Alle möglichen Bauhandwerksunternehmen wären an einem Ort vereint.
Der Zamid-Campus lässt sich dem Konzept der Handwerkerhöfe zuordnen. Schon allein deshalb, weil dieser Begriff nirgends klar definiert ist. Der Blick ins Ausland zeigt: Wenn das Ziel immer darin besteht, handwerkliche Tätigkeiten zu fördern, können Größenordnung, Funktionsweise und Zielsetzung stark variieren. In Deutschland finden sich Beispiele für eher touristisch ausgelegte Höfe mit kleinen Läden. In Frankreich gibt es die kooperativen "Make ICI"-Manufakturen, in den belgischen "Microfactories" stehen Handwerker*innen nach dem Modell von Fablabs (Fabrikationslabore oder Makerspaces) Maschinen und Geräte zur Verfügung.
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