Gesünder mit weniger Medikamenten? Eine moderne Hexe lebt's vor

Von Misch Pautsch

Es wirkt selbstverständlich: Je älter wir werden, desto mehr Medikamente nehmen wir. Doch Expert*innen verlangen eine Trendwende. Denn mehr ist nicht immer besser. Eine moderne Hexe zeigt, wie wir dieser wachsenden, aber unsichtbaren Gefahr für unsere alternde Bevölkerung entgegenwirken können.

Wenn Märchen uns etwas lehren, ist es, Angebote von Hexen dankend abzulehnen. Aber der schwarze Extrakt, das Monique Meyer mir vorsetzt, ist zu verlockend: Kaffee. Wir treffen sie bei ihr zuhause in Düdelingen und es ist wohl das bekannteste Gebräu in der Küche der "Diddelenger Kraiderfra". Sie trägt keinen Hexenhut und es sitzt keine schwarze Katze auf ihrer Schulter – aber in ihrer Küche brodeln die Kessel. Beschriftete Tinkturen und Extrakte aus Liebstöckel, Beifuß, Jiaogulan, Weißdorn, Wegerich, … Um uns stapeln sich Kisten mit leeren und vollen Flaschen, Sieben, Pipetten, Korken.

Ihre eigene medizinische Geschichte hat Meyer dazu bewegt, sich mit Heilpflanzen auseinanderzusetzen. Mit 55 hatte die Düdelingerin ihren ersten Herzinfarkt, wenig später ihren zweiten, gefolgt von einem kleinen Schlaganfall. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits drei Stents gesetzt bekommen, kleine Medizinische Implantate, die ihre Blutgefäße offenhalten. Die medizinischen Eingriffe haben ihr Leben gerettet, hatten jedoch auch einen langen Rattenschwanz: "Ich musste täglich 15 verschiedene Medikamente einnehmen, das war einfach zu viel. Aber ich kannte mich gut mit Pflanzen aus, weil ich viel bei meiner Tante in Deutschland war. Sie hat für mich in einer anderen Welt gelebt – fast wie Hexerei. So kam ich zur Heilpflanzenkunde."

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