Aus der Taufe gehoben wurde die anfangs nicht ganz für voll genommene grüne Partei in Luxemburg vor nunmehr fast 40 Jahren – seitdem ist viel passiert. Robert Garcia und Abbes Jacoby, zwei grüne Urgesteine, erinnern sich.
Gegründet am Nationalfeiertag 1983 als Gréng Alternativ Partei (GAP) gelang es den Grünen schon ein Jahr später, bei den Legislativwalen von 1984 zwei Mandate in der Chamber zu erringen, ehe sie sich wiederum ein Jahr später bereits derart zerstritten, dass sie sich in zwei getrennte Parteien aufspalteten. Und zwar in die bereits erwähnte GAP (zu der der heutige grüne Vizepremier François Bausch gehörte) sowie die GLEI (Gréng Lëscht Ekologesch Initiativ, zu der in diesen Jahren der ehemalige grüne Vizepremier Félix Braz gehörte), die bei den 1989er Wahlen alle beide mit eigenen Listen antraten und jeweils zwei Parlamentssitze bekamen. 1994 stellten die beiden Parteien dann wieder eine gemeinsame Liste auf, um sich 1995 offiziell wiederzuvereinigen und im Dezember 2013 erstmals Regierungsverantwortung zu übernehmen.
„Solidarisch wie der Wald“
So viel zur grünen Geschichte im Schnelldurchlauf, die in Wirklichkeit aber natürlich um einiges prickelnder ist. Dem Lëtzebuerger Journal waren die Grünen seinerzeit jedenfalls nicht grün, wie nachstehende Einschätzung des damaligen Chefredakteurs Rob Roemen von Mitte der 80er Jahre verdeutlichen dürfte: „Es wäre in der Tat reine Stimmenvergeudung, diesem zerstrittenen, auf falscher Basisdemokratie zerbröckelnden Gebilde echte politische Einflussnahme zuzutrauen. Das in verschiedenen Nachbarländern mehr oder weniger erfolgreich durchstandene grüne Experiment kann hierzulande nicht gelingen, weil es von einigen Hasardeuren nachgeahmt wird (…).“ Nun, der Mann sollte sich irren …
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