Denn du bist, was du isst

Von Laura TomassiniMisch PautschLex Kleren

Weltweit sind rund 1,9 Milliarden Menschen übergewichtig. In Luxemburg brachten 2019 laut dem European Health Interview Survey (EHIS) insgesamt 40 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen zu viele Kilos auf die Waage. Die Hauptgründe hierfür: eine falsche Ernährung sowie zu wenig Bewegung.

Dass gerade Bauchfett ein ernstzunehmender Risikofaktor für Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme oder Krebs ist und somit in direkter Verbindung zu den häufigsten Todesursachen steht, kann eigentlich nicht häufig genug betont werden. Dennoch werden die Menschen europaweit immer dicker, mit teils schwerwiegenden Folgen. Zahlreiche Studien und Programme beschäftigen sich mit dem Thema Obesität und wie man diese frühzeitig verhindern kann, bevor die Zunahme an Körperfett zu negativen Konsequenzen für die Gesundheit führt.

Dr. Torsten Bohn ist Ernährungswissenschaftler und Lebensmitteltechniker am Luxembourg Institute of Health, kurz LIH, und plädiert für eine Prävention, die schon im Elternhaus anfängt, durch eine möglichst ausgewogene Ernährung, welche Kinder später auch im Schul-, Crèche- und Maison Relais-Kontext wiederfinden sollen. "Es gibt im Leben gewisse Zeitfenster, in denen sich der Körper stark verändert. Sogar intrauterin, also im Mutterbauch, hat das, was von der Mutter gegessen wird, einen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes."

Rekordhalter*innen im Fleischkonsum

Nicht nur Präferenzen in puncto Lebensmitteln können sich von der Mutter auf das Kind übertragen, die verspeisten Inhaltsstoffe landen über die miteinander verbundenen Blutkreisläufe direkt auch beim Fötus. Kinder, die sich also bereits als ungeborene Babys ungesund "ernährten", tendieren dazu, auch in den Folgejahren Probleme in puncto Gesundheit und Gewicht zu entwickeln – es entstehen Volkserkrankungen. Laut Weltgesundheitsorganisation liegt die Rate für Übergewicht, respektive Obesität in Europa bei Sechs- bis Neunjährigen bereits bei 29 Prozent. Fast ein Drittel der europäischen Kinder ist also zu dick und läuft Gefahr, krank zu werden; bei Erwachsenen sind es sogar 52,7 Prozent.

Auch Luxemburg schneidet schlecht ab, wenn es um gesunde Essgewohnheiten und Körpergewicht geht. "2007 war das Großherzogtum Weltmeister in puncto Fleischkonsum, mit 136 Kilo pro Kopf jährlich. Damit lagen wir vor Ländern wie den USA, Österreich oder Australien. Leider werden hierzulande sehr viele verarbeitete Produkte gegessen, welche erwiesenermaßen ungesund sind", erklärt Dr. Bohn. Es existiere eine starke Verbindung zwischen dem Genuss von Fleischprodukten und kardiologischen Erkrankungen und dies bereits ab einer konsumierten Menge von 50 Gramm pro Tag.

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