Brücken über der digitalen Kluft

Von Christian BlockLex KlerenMisch Pautsch

Die Digitalisierung dringt in immer mehr Lebensbereiche vor. Dabei riskieren viele Menschen, den Anschluss zu verlieren. Digitale Inklusionsarbeit versucht, genau das zu verhindern.

Wie verschicke ich Fotos per Smartphone? Was ist der Unterschied zwischen einem Laptop und einem Tablet? Wie funktioniert ein Videoanruf? Oder ganz aktuell: Wie funktioniert die Covid-Check-App und wie bekomme ich mein Impfzertifikat aufs Mobiltelefon? Fragen wie diese bekommt Mara Kroth oft zu hören. So auch im von GoldenMe organisierten Smartphone Café im vergangenen Dezember in Esch/Alzette.

Mit den zwanglosen Zusammentreffen ist der gemeinnützige Verein eine von inzwischen mehreren Initiativen, die an der digitalen Inklusion arbeiten – und damit jede Menge zu tun haben. „Ich glaube, man kann prinzipiell sagen, dass so, wie wir im Moment fahren, das Gegenteil von digitaler Inklusion ist“, sagt Mara Kroth. Damit meint sie das immer häufigere Ersetzen von analogen Prozeduren durch digitale. Für diejenigen, die damit zurechtkommen, bedeutet die Digitalisierung von Prozessen meistens ein Plus an Komfort und Schnelligkeit, wenn man beispielsweise zur Festlegung eines Termins nicht mehr von den Öffnungszeiten und telefonischen Erreichbarkeit von Mitarbeiter*innen eines Büros abhängig ist. Die Kehrseite: Ein Teil der Gesellschaft kommt mit diesen Umstellungen nicht zurecht. „In dem Moment, in dem man eine bestimmte Gruppe nicht mitnimmt oder den Zugang nicht erleichtert, passiert keine digitale Inklusion.“ Kroth berichtet beispielsweise vom Fall einer älteren Dame, die beim Anruf beim Arzt (per Smartphone) einen Anrufbeantworter am anderen Ende der Leitung erreichte. Die aufgezeichnete Nachricht forderte die Anrufer*innen dazu auf, einen Termin entweder per Mail oder über einen digitalen Anbieter zu vereinbaren. „In so einer Situation muss man sich entweder Hilfe suchen oder man hat ein Problem. Das ist nicht sonderlich inklusiv“, sagt Kroth und sieht deshalb im „Digital Divide“ eine Form von Spaltung der Gesellschaft. Man solle nicht unterschätzen, „was das mit den Menschen macht“, mahnt sie. GoldenMe versucht, eine Brücke über der digitalen Kluft zu bauen und auf diese Weise auch sozialer Isolation vorzubeugen. „Digitale Inklusion bedeutet, Angebote zu schaffen, um die Menschen mitzunehmen, die einfach keine Digital Natives sind und keinen einfachen Zugang haben.“

Du willst mehr? Hol dir den Zugang.

  • Jahresabo

    174,00 €
    /Jahr
  • Monatsabo

    16,00 €
    /Monat
  • Zukunftsabo für Abonnent*innen im Alter von unter 26 Jahren

    90,00 €
    /Jahr

Du hast bereits ein Konto?

Einloggen
Jetzt den Newsletter abonnieren und nichts mehr verpassen. 

Um die Anmeldung abzuschließen, klicke auf den Link in der E-Mail, die wir dir gerade geschickt haben. Überprüfe im Zweifelsfall auch deinen Spam- oder Junk-Ordner. Es kann einige Minuten dauern, bis dein Journal-Profil aktualisiert ist.

Da ist was schief gelaufen bei deiner Anmeldung für den Newsletter. Bitte kontaktiere uns über abo@journal.lu.

Weiter

Opgepikt - Groundhogs