Keine Zahlen, keine Krise? Es gibt keine Statistiken, dafür aber Indikatoren, die darauf hindeuten, dass es rezent zu exponentiell vielen Burnout-Fällen in Luxemburg kam. Warum ist das so und wie wird Betroffenen geholfen? Von fehlenden Therapieplätzen, hohen Kosten und einem kaputten System.
"Du lebst doch gar nicht mehr", sagt Toms bester Freund. Gerne würde Tom (Name von der Redaktion geändert) ihm widersprechen, kann es aber nicht. Zum einen, weil ihm die Kraft fehlt, zum anderen, weil es stimmt. Er hätte nie gedacht, dass er jemals ein Burnout erleiden würde. "Für ein Burnout hatte ich keine Zeit", witzelt der Endvierziger und lässt durchblitzen, dass in jedem Scherz ein Fünkchen Wahrheit steckt.
15 Jahre hat Tom für dieselbe Abteilung im öffentlichen Dienst gearbeitet. 700 Überstunden sammelte er während dieser Zeit an, vor allem in den letzten paar Jahren, ohne es zu wollen. "Es fiel mir schwer, 'Nein' zu sagen. Auf der Arbeit galt ich immer als sehr zuverlässig und hilfsbereit, was einige Kolleg*innen ausnutzten. Und so rutschte ich in eine Spirale", erzählt der Betroffene. Dann stand eines Sonntags ein Besuch bei der Familie an. Tom sei noch hingefahren. Vor Ort schaffte er es nicht mehr aus dem Auto. Er hatte eine Panikattacke, fühlte sich wie gelähmt. Die Gedanken an den bevorstehenden Wochenbeginn überwältigten ihn.
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