Duellierende Triellanten, eine rechte Hand mit vielen Gesichtern, ein Sofa für den EU-Ratspräsidenten – und ein Staatspremier, der auf die Knie geht. Der satirische Wochenrückblick von und mit Pascal Steinwachs.
Wochenende
Wer hätte das gedacht? Jean-Claude Juncker, der Chefeuropäer par excellence, war auch mal Premierminister und hatte ein eigenes Büro, woran er in einem Wort-Interview im Zusammenhang mit dem 20. Jahrestag der 9/11-Zäsur erinnern musste: „Ich saß in meinem Büro, im Büro des Premierministers, und plötzlich fliegt die Tür auf, einer meiner Mitarbeiter stürzt rein und sagt: ‚Schalte sofort den Fernseher ein, es ist etwas Schreckliches in New York passiert‘“.
Und am Abend des gleichen Tages, da musste Juncker auch noch eine „Pressekonferenz mit Frau Polfer halten“ („ich musste abends die Pressekonferenz mit Frau Polfer halten“), so Juncker über den 11. September 2001, wobei die eigentliche Nachricht, zumindest für die etwas jüngeren Generationen, ja nicht die ist, dass Juncker am Abend eine Pressekonferenz mit Frau Polfer abhalten musste, sondern dass Frau Polfer, die ewige Hauptstadtbürgermeisterin, auch einmal nicht Hauptstadtbürgermeisterin war, sondern Vizepremierin und Außenministerin.
Sogar über ein eigenes Büro, das Büro der Außenministerin, soll Frau Polfer damals verfügt haben, und zwar im Außenministerium, also dort, wo inzwischen Premierchef Bettel sein Büro hat, ist das Staatsministerium doch in das Außenministerium umgezogen, das seinerseits in das frühere Gerichtsgebäude übergewechselt ist, das jetzt wiederum an einer Stelle ist, wo früher keine Büros, sondern Pferdeställe waren, usw.usf …
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Opgepikt – Oktopus
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