Xavier Bettel mimt in Washington den Chuck Norris ("Et geet drëms, Muskelen ze weisen"). Full Metal Yuriko spielt zu Hause die großen Schlachten der Weltgeschichte nach. Nur Luc Frieden tanzt wieder aus der Reihe: "Wir wollen Frieden". Der satirische Wochenrückblick von und mit Pascal Steinwachs.
Wochenende
Ouf (1)! Frankreich hat seinen Weltuntergang erst mal aufgeschoben. Das Land ist zwar nun, seinem durchgeknallten Präsidenten sei Dank, vollends unregierbar, aber hey: immer noch besser als Weltuntergang. Vive la France!
Ouf (2)! Endlich fährt die Tram, die beste einheimische Neuerung seit Erfindung des Nation Branding, auch bis zum Stadion, wobei wir ehrlich gesagt bis jetzt nicht einmal wussten, dass wir überhaupt ein Stadion haben, wobei wir uns fragen, warum wir so ein Ding überhaupt brauchen, wenn all die großen Konzerte – und dafür wird so ein Stadion ja schließlich gebaut – sowieso auf einem riesigen Parkplatz der LuxExpo stattfinden.
Ouf (3)! Wir kennen keinen einzigen Menschen in unserem Freundeskreis, der sich auch nur annähernd für Fußball, Tour de France und Ähnliches interessiert. Herrlich!!
Zu all den Oufs! gesellt sich dann aber leider auch noch ein großes Beurk, stießen wir in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung doch auf ein Pamphlet des Hasses, ja, eine regelrechte Sinfonie an Nestbeschmutzung, nämlich einen Artikel über Luxemburg ("Habt Ihr da noch mehr als nur Geld?"), geschrieben von einem Luxemburger – einem ehemaligen Tageblatt-und 100,7-Reporter, der inzwischen bei der FAZ gelandet ist.
Was Tom Haas, so heißt der Kerl, hier von sich gibt, ist derart bösartig, dass sogar uns die Wörter fehlen. Als Nationalsport der Luxemburger wird hier doch tatsächlich "Betrunken Auto fahren" erwähnt, derweil Jean-Claude Juncker, "der Architekt des Finanzplatzes", in "den Augen der meisten Luxemburger so etwas wie Robin Hood" sei, "und Luc Frieden somit sein Little John. Volkshelden, die das arme, kleine Großherzogtum listenreich verteidigen".
Sollte der Kerl sich je wieder über die Grenze trauen, dann muss er damit rechnen, geteert, gefedert, danach gevierteilt und den Luxemburger*innen zum Fraß vorgeworfen zu werden. Seinen luxemburgischen Pass musste er unseren Informationen zufolge bereits abgeben (Little John versteht hier definitiv kein Spaß), und die Rentenansprüche wurden auch gestrichen.
Tja, das kommt davon …
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