Es gibt ein Sommerloch, es gibt ein Weihnachtsloch, es gibt ein Osterloch, es gibt ein Pfingstloch, und gerade sind wir mitten im Fastnachtsloch. Alle sind im Urlaub, nix passiert. Tja, wir geben trotzdem unser Bestes. Der satirische Wochenrückblick von und mit Pascal Steinwachs.
Wochenende
Was macht man, wenn man nicht mehr weiterweiß? Na, was schon: Man gibt sich die Kante, plündert den Kühlschrank oder man fragt seine(n) große(n) Bruder/Schwester um Rat. Oder aber, wenn man in jeder Hinsicht Abstinenzler*in ist, keine(n) große(n) Bruder/Schwester hat und eine außer Rand und Band geratene Regierungstruppe zu führen hat, man trommelt in seiner Verzweiflung die noch lebenden Premierminister der gleichen Blutgruppe zusammen, lädt diese nach Schloss Senningen ein und kauft genug Magenbitter und Digestif ein, auf dass sie auch wirklich einen Grund haben, den weiten Weg nach Senningen auf sich zu nehmen.
Jaja, da musste Luc Frieden (60) in seiner Not doch wahrlich die zwei mit allen Wassern, nur nicht mit Weihwasser gewaschenen Oldies Jean-Claude Juncker (69) und Jacques Santer (86) einspannen. Nicht, dass ihm noch das ganze Regierungsgedöns um die Ohren fliegt, ehe er die ersten 100 Tage hinter sich gebracht hat.
Mit der Pranke auf den Tisch hauen, scheint unserem Doktor Faustus bei seinen Minister*innen ja nichts genützt zu haben, denn das Olaf-Scholz'sche Credo des "Wer bei mir Führung bestellt, bekommt sie auch" scheint hierzulande genauso wenig zu funktionieren wie bei unseren deutschen Nachbar*innen.
Trotzdem scheinen die Ratschläge von Juncker und Santer irgendwie gefruchtet zu haben, leistete sich Schwarz-Blau doch seit dem Senninger Stelldichein keine nennenswerten Patzer mehr, aber das könnte auch daran liegen, dass gerade alle im Urlaub sind.
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