Opgepikt - Die Kugel der Prinzessin

Wochenende

Auslandsminister Asselborn ist nicht zu beneiden. Nach 2013/2014 will Luxemburg von 2031 bis 2032 nämlich schon wieder in den UN-Sicherheitsrat, woran Staatspremier Bettel die Welt bei seinem rezenten Besuch in New York noch einmal mit vor Stolz erhobenen Augenbrauen erinnerte. Dieses multipolare Organ (der Sicherheitsrat, nicht die Augenbrauen) ist realpolitisch wegen des doofen Vetorechts seiner ständigen Mitglieder zwar so überflüssig wie ein Kropf, macht im Curriculum Vitae eines Zwergstaates wie Luxemburg aber trotzdem so einiges her.

Sollte Luxemburg sich mit seiner erneuten Kandidatur tatsächlich durchsetzen, dann muss der jetzt schon 73-jährige Jean Asselborn notgedrungen noch zehn weitere Jahre im Amt bleiben, ist er doch wahrscheinlich der einzige fließend amerikanisch parlierende Spitzenpolitiker aus dem Großherzogtum, der bei diesem ganzen UNO-Zeugs einigermaßen durchblickt, und sich, falls erforderlich, ohne zu murren mehrmals im Monat einen Transatlantikflug antun würde.

Apropos Amerika: In seiner Jugend hörte Xavier Bettel am liebsten Kim Wildes Kids in America, wie er dieser Tage gegenüber dem französischen RTL.lu verriet, das den Regierungschef im Rahmen seiner Sendung Face B – Découvrez la face cachée des personnalités (Motto: Dis-moi ce que tu écoutes, je te dirai qui tu es) mit in den legendären CD Buttek beim Palais nahm, wo er unter zehntausenden von musikalischen Preziosen ausgerechnet Kim Wilde („die lief immer auf der Schueberfouer“) hervorkramte.

Angeblich hatte Klein-Xavier sogar eine Jukebox zu Hause, die er sich mit Studentenjobs zusammengespart haben soll. Aktuell hört er jedoch am liebsten Angèle mit ihrem Lied Bruxelles je t’aime (ja, ja, wir lieben Brüssel auch), derweil Bettels Platte für die Ewigkeit Thorunns Bandits ist.