Infolge des Bosnienkrieges fanden zahlreiche Bosniak*innen in Luxemburg Zuflucht. Die Gemeinschaft hat die kulturelle Landschaft Luxemburgs seitdem bereichert. Wir haben mit zwei jungen Frauen über ihre Gedanken über Identität, Erinnerungskultur und Vorbildfunktionen gesprochen.
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"Wir erleben gerade einen Generationswechsel und das bringt auch einen kollektiven Mindset-Shift mit sich, bei dem uns viele Dinge erst jetzt klar werden", reflektiert Lejla Mujkić. Die 24-jährige Juristin, die gerade den CCDL (Cours Complémentaires en Droit Luxembourgeois) absolviert, blickt auf prägende Erlebnisse in ihrer Kindheit und Jugend zurück. "Ich frage mich mehr denn je, wer ich bin und wer ich sein will. Doch diese Unsicherheiten machen mir keine Angst mehr. Im Gegenteil. Die Resilienz, die ich als Teil der bosniakischen Gemeinschaft erfahren habe, hat mich gelehrt, Herausforderungen mutig anzugehen", erklärt sie.
Lejla wurde 1999 in einer Einrichtung für Geflüchtete in Luxemburg geboren und verbrachte dort die ersten acht Jahre ihres Lebens. Ihre Eltern waren gegen Ende des Bosnienkriegs (1992-1995) nach Luxemburg geflüchtet, in der Hoffnung auf ein sicheres und besseres Leben für ihre Familie. Diese Anfänge prägten die junge Frau – sie studierte Völkerrecht, um Teile ihrer Vergangenheit besser zu verstehen. "Ich spreche häufig über den Bosnienkrieg. Schließlich war er, bevor der Konflikt in der Ukraine ausbrach, der jüngste Krieg auf dem europäischen Kontinent", erzählt Lejla. Es sei wichtig, sich an diese Ereignisse zu erinnern, um sicherzustellen, dass sich solche Tragödien nicht wiederholen.
Neben ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder hat Lejla in Luxemburg nicht viel Familie, ein Umstand, der sich von der Situation von Arnela Avdušinović abhebt, die in Luxemburg eher von einer größeren Familie umgeben ist. Arnelas Vater kam bereits in den frühen 90er Jahren nach Luxemburg, während ihre Mutter 1994 mit Arnelas damals dreijährigem Bruder nachzog. Arnela selbst wurde 1995 in Luxemburg geboren. Heute arbeitet sie als Lehrerin an einer internationalen Schule.
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