"Wenn ich je wieder trinke, werde ich sterben"

Von Misch Pautsch

Es ist die Lieblingsdroge der Luxemburger*innen: Alkohol. Doch die Grenze zwischen "viel" und "zu viel" ist unscharf und der Weg in den Alkoholismus ist eine Einbahnstraße. Denn Ex-Alkoholiker*innen gibt es nicht. Es gibt nur diejenigen, die Tag für Tag die Entscheidung treffen, trocken zu bleiben. Wir haben mit einem trockenen Alkoholiker gesprochen, um Klischees aufzubrechen.

Alkohol ist kein normales Rauschmittel: omnipräsent, sozial akzeptiert, oft sogar ermutigt, günstig, zugänglich. Wer nicht trinkt, ist häufig immer noch die Ausnahme. Exzesse werden belächelt, wenn nicht sogar aktiv gefeiert. Doch was, wenn es zu viel wird? Anders als das Klischee es vorgibt, taumeln die meisten Alkoholiker*innen nicht lallend durch die Straßen, sondern können ihre Krankheit lange – mehr schlecht als recht – in ihren Alltag einbauen.

Wer von Leuten umgeben ist, die jeden Abend "mit einem Gläschen Rotwein" runterkommen oder sich in der Mittagspause "ein, zwei Bierchen" gönnen, fällt durch den eigenen Konsum weniger auf. Und in Luxemburg ist es außergewöhnlich einfach, in der trinkenden Masse unterzugehen, denn wir trinken viel – sehr viel: Im Schnitt wird im Großherzogtum von jeder Person über 15 Jahren pro Woche Alkohol entsprechend 2,6 Flaschen Wein oder 5 Liter Bier getrunken.

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