Von Aktivismus und mentaler Gesundheit

Von Jesse DhurMisch Pautsch Für Originaltext auf Englisch umschalten

Zum Abschluss unserer Reihe über den männlichen Blick in Kunst und Film spricht Jennifer Lopes Santos vom afrofeministischen Papaya Seeds Collective darüber, was es bedeutet, eine schwarze Künstlerin in Luxemburg zu sein, über die Demaskierung der Identität und über Kunst als heiligen Raum.

Im Akt des Betrachtens und Betrachtet-Werdens ist immer eine Machtdynamik im Spiel. Seit den Arbeiten der feministischen Filmtheoretikerin Laura Mulvey ist der männliche Blick zu einer Kurzformel für die Kritik an der objektivierenden Art und Weise geworden, in der das Patriarchat Frauen ansieht. In jüngerer Zeit hat der oppositionelle oder schwarze Blick, inspiriert von schwarzen Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen wie Bell Hooks und Tina M. Campt, thematisiert, wie nicht-weiße Frauen Opfer historischer sexualisierter und rassifizierter Projektionen geworden sind, aber auch, wie sie sich diesen Erzählungen und Praktiken widersetzt haben. Jennifer Lopes Santos hat erst vor kurzem damit begonnen, Fragen von Schwarzsein und Identität in ihre Kunst einzubeziehen. Die 36-jährige Bild-, Textil- und Bewegungskünstlerin lebt derzeit in Luxemburg und Brüssel. Geboren und aufgewachsen in Luxemburg mit kapverdischer Abstammung, wuchs sie mit der Last auf, die "Andere" in einem überwiegend weißen und rassistischen Luxemburg zu sein. Im Jahr 2022 gründete sie das afro-feministische Kollektiv Papaya Seeds, das der Kulturfabrik Esch angegliedert ist und die Medien Tanz, Text, Sound, Installation und Textil miteinander verbindet. Der Fokus liegt dabei auf der psychischen Gesundheit von Menschen, die von Rassismus und dem systemischen Patriarchat betroffen sind.

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