Vertrauen ist gut …

Von Melody HansenLex KlerenMisch Pautsch

Weil der Betreiber von Pflegeheimen sich in Luxemburg niederlassen will, hat der Skandal um Orpea auch hier Wellen geschlagen. Doch könnte eine systematisch schlechte Behandlung von Senior*innen bei uns überhaupt unbemerkt bleiben? Welche Kontrollmechanismen es in Luxemburgs Pflegeheimen gibt – und welche noch geschaffen werden sollen.

Im Januar machte der Skandal rundum die Orpea-Gruppe Schlagzeilen. Der Journalist Victor Castanet hatte ein Buch veröffentlicht, in dem er beschreibt, wie die französische Gruppe, die in ganz Europa über 1.000 Pflege- und Gesundheitseinrichtungen betreibt, Bewohner*innen in einer ihrer Residenzen in Frankreich systematisch schlecht behandelte. Mit dem Ziel, höhere Gewinne zu erzielen, seien Hygiene- und Personalstandards mit Füßen getreten sowie Mahlzeiten und andere Leistungen rationiert worden. Castanet schreibt davon, wie ältere Menschen in ihren Exkrementen lagen und ohne Pflege auf sich allein gestellt waren.

Der Skandal sorgte insbesondere in Luxemburg für Aufruhr, weil Orpea zu dem Zeitpunkt bereits eine Anfrage gestellt hatte, um vom luxemburgischen Staat eine Zulassung (offiziell Agrément genannt, d. Red.) für eine Pflegeeinrichtung in Merl zu bekommen. Der Betreiber hat zudem ein zweites Projekt in Strassen angekündigt. Die Sorge, dass sich schockierende Situationen wie in Frankreich mit der Niederlassung von Orpea auch hier in Luxemburg abspielen könnten, machte sich breit und hält bis heute an.

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