Trotz US-Kehrtwende: Luxemburgs Finanzplatz bleibt auf nachhaltigem Kurs

Von Audrey SomnardLex KlerenMisch Pautsch Für Originaltext auf Französisch umschalten

Große Namen der Finanzbranche in den USA haben angekündigt, sich vom ökologischen Wandel abzuwenden, um der "Wettbewerbsfähigkeit" den Vorzug zu geben. Wir haben Fachleute aus der Branche befragt, um den Markt für nachhaltige Finanzen in Europa und Luxemburg zu beleuchten.

Nachhaltigkeit befindet sich nicht mehr im Aufwind. Mit symbolischen Ankündigungen wie der Wiedereinführung von Plastikstrohhalmen mischt die Politik von Donald Trump die Karten neu und hat dem Kampf gegen die globale Klimaerwärmung den Kampf erklärt. Das Ergebnis ist, dass Branchen wie die Tech- und Finanzindustrie ihm gefolgt sind und Ankündigungen machen, die der vom Weißen Haus propagierten Richtung folgen. So hat BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter der USA, kürzlich seine Politik im Bereich der nachhaltigen Finanzwirtschaft geändert und damit viele Beobachter*innen überrascht. Michael Halling, Professor für Finanzwissenschaften und Inhaber des Lehrstuhls für nachhaltige Finanzwirtschaft an der Universität Luxemburg, drückt seine Verwunderung über diese Kehrtwende aus: "Die USA haben eine ganz andere Richtung eingeschlagen als Europa, insbesondere war ich überrascht, dass die großen Schwergewichte der Branche wie BlackRock ihre Politik geändert haben. Sie waren sehr schnell dabei, sich nicht der neuen Politik Trumps auszusetzen, aber ich war trotzdem überrascht, dass sie nicht bei ihrer eher pro-ESG-Position (Environmental, Social und Governance, d. Red.) blieben. Es macht nicht wirklich Sinn, einen Rückzieher zu machen."

Adrien Dumas, Chief Investment Officer (CIO) bei Mandarine Gestion in Frankreich, ist nicht so sehr überrascht. "Die Pensionsfonds hatten die ESG-Politik bereits infrage gestellt, da sie ihnen zu viele Einschränkungen auferlegten. Dieser Kurswechsel ist also nur das Ergebnis einer von Donald Trump angekündigten Deregulierungspolitik, der heute freie Hand hat, seine Politik ohne jede Opposition umzusetzen." Dieser Kurswechsel erfolgt vor dem Hintergrund, dass die USA unter der Führung von Donald Trump offenbar einen "business first"-Ansatz bevorzugen und damit die Fortschritte in den Bereichen Vielfalt und Nachhaltigkeit infrage stellen. Adrien Dumas stellt fest, dass "sich alle Konzerne sich in Trumps Windschatten begeben haben, jetzt heißt es business first. Alles, was bis dahin getan wurde, wird infrage gestellt".

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