Stromteilen denkt Energie neu

Sponsored content

Im Nachhaltigkeitspodcast "Gréng op den Oueren" mit Enovos beleuchten wir Energie aus allen Perspektiven und sprechen mit Menschen, die sich damit auskennen – Expert*innen ebenso wie überzeugte Nutzer*innen. Die aktuelle Folge dreht sich unter anderem um das Teilen von Strom über Energiegemeinschaften – und ist jetzt auch als Artikel verfügbar.

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie kommen nach einem sonnigen Tag nach Hause und Ihre Solarpanels auf dem Dach haben viel mehr Strom produziert, als Sie benötigen. Anstatt den überschüssigen Strom wieder ins Netz einzuspeisen, könnten Sie ihn mit der Familie weiter unten auf der Straße teilen, die gerade ihr Abendessen zubereitet, oder mit dem Nachbarn, der sein E-Auto aufladen will.

Photovoltaikanlagen sind längst ein sichtbarer Teil der Energiewende. In vielen Dörfern und Städten sieht man unzählige Häuser mit PV-Anlagen auf dem Dach. Der nächste Schritt der Wende ist jedoch die gemeinschaftliche Energienutzung. Also das Teilen von Strom mit Häusern aus der Nachbarschaft oder sogar noch weiter weg.

Aber wie funktioniert das? Wer darf mitmachen? Welche Regeln gelten? Warum lohnt sich das Teilen von Strom mehr als das Einspeisen ins Netz? Und inwiefern unterstützt Sie Enovos bei der Umsetzung davon? Die Fragen werden in der aktuellen Episode von Gilbert Théato und Fenn Faber von Klima-Agence und Tatiana Berseneva von Enovos geklärt.

Was bedeutet Stromteilen? 

Wenn jemand mehr Strom produziert, als er selbst verbraucht, etwa über eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach, kann er diesen Überschuss direkt mit anderen teilen, erklärt Théato: "Beim Stromteilen geht es darum, den selbst produzierten Photovoltaikstrom, den man selbst nicht mehr benötigt, mit anderen zu teilen." Und das sind zum Beispiel Nachbarn, einem kleinen Laden um die Ecke oder dem lokalen Café. Die Beteiligten organisieren sich dazu zum Beispiel in sogenannten Energiegemeinschaften.

"Diese Transition funktioniert eigentlich nur dann, wenn die Menschen auch wirklich mitmachen."

Fenn Faber, Direktor von Klima-Agence

Im Unterschied zum klassischen Stromverkauf über das Netz bleibt der Strom in der Region. Das bringt Vorteile für beide Seiten: geringere Kosten, weniger Netzbelastung und mehr Kontrolle über die eigene Energie.

Warum das Ganze?

Energiegemeinschaften sind ein Teil der Energietransition – also der großen Veränderung, wie wir Strom erzeugen, verteilen und verbrauchen. Es geht darum, Energie dezentraler, erneuerbarer und lokaler zu denken. Gerade dort, wo nicht jeder selbst eine Solaranlage betreiben kann, macht das Teilen Sinn, erklärt Fenn Faber, Direktor von Klima-Agence: "Diese Transition ist nicht nur technisch, wo man zusätzliche technologische Fortschritte mit reinbringt. Sie funktioniert eigentlich nur dann, wenn die Menschen auch wirklich mitmachen." Und genau hier setzen Energiegemeinschaften an.

Wer kann mitmachen?

Kurz gesagt: alle, die Strom verbrauchen oder produzieren. Ob Einfamilienhaus, Mehrparteienhaus, Gemeinde, kleines Geschäft oder kleine und mittlere Unternehmen.

"Es ist auch für Haushalte ohne PV-Anlage oder mit einer kleinen Anlage eine Möglichkeit, auf erneuerbaren, lokal produzierten Strom zurückzugreifen und das vielleicht zu einem interessanteren Preis", erläutert Gilbert Théato.

Zwei Arten von Gemeinschaften

Je nach technischer Struktur gibt es in Luxemburg aktuell zwei Modelle: die Communauté Énergétique Locale (CEL) und die Communauté Énergétique Renouvelable (CER). Bei der ersten Gemeinschaft sollten die Partner der Teilgruppe, die am weitesten voneinander entfernt sind, nicht mehr als 300 Meter voneinander entfernt sein, denn somit entfallen die Netzkosten. Es gibt eine unbegrenzte Teilnehmerzahl und der Strom wird auf Niederspannungsebene weitergeleitet. Bei der Communauté Énergétique Renouvelable (CER) funktioniert das Ganze auch über größere Distanzen – dadurch fallen aber die üblichen Netzkosten an und das Ganze wird auch auf Mittelspannungsebene möglich.

Lohnt sich das auch finanziell?

Ja – oft sogar mehr, als man denkt. Wer überschüssigen Strom ins allgemeine Netz einspeist, bekommt dafür aktuell rund 4 Cent pro kWh. Verbrauchende zahlen im Schnitt aber 24 Cent pro kWh. Innerhalb einer Gemeinschaft lässt sich ein individueller Preis vereinbaren, z. B. 15 Cent – so sparen Verbrauchende und Erzeugende verdienen mehr.

"Früher waren wir einfacher Stromlieferant. Heute sind wir Möglichmacher für dezentrale, lokale Energie."

Tatjana Berseneva, Enovos

Théato ergänzt: "Das Ganze funktioniert nur in einem gemeinschaftlichen Setting. Wo Produzenten zu einem gewissen Zeitpunkt Strom produzieren, braucht man auch Konsumenten, die zum gleichen Zeitpunkt Strom benötigen. Das bleibt also immer ein Verhandlungsmoment."

Und wie gründet man eine Community?

Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man tritt einer bestehenden Gemeinschaft bei oder man gründet selbst eine. Für eine Neugründung braucht es eine juristische Form, inklusive Statuten. Dadurch fallen anfänglich auch Kosten für einen Notar an. Unterstützung gibt es dabei zum Beispiel von Klima-Agence, die schon fertige und geprüfte Statuten auf ihrer Webseite zur Verfügung stellen. Unter WeShareEnergy.lu findet man weitere Informationen zu dem Stromteilen und bei LENEDA stellt die einzelnen Energiebilanzen zur Verfügung: wer hat wieviel in die Gemeinschaft geliefert, und wer hat wieviel aus der Gemeinschaft bekommen – die Basis zur Verrechnung am Ende des Jahres.

Die Abrechnung innerhalb der Gruppe kann komplett über Enovos laufen – korrekt, technisch sauber und für alle nachvollziehbar. Das ist zwar nicht verpflichtend, aber für viele eine praktische Lösung. Für Tatiana Berseneva von Enovos ist dies ein großer Schritt in die richtige Richtung: "Früher waren wir einfacher Stromlieferant. Heute sind wir Möglichmacher für dezentrale, lokale Energie." Enovos versteht Ernergieteilen nicht als Konkurrenz, sondern sieht diesen Wandel als Chance, die Energieversorgung neu zu denken – dezentraler, digitaler, gemeinschaftlicher.

Stand Ende Oktober 2025 existieren in Luxemburg bereits 68 Energiegemeinschaften. Viele davon wurden von Bürger*innen selbst ins Leben gerufen. Auch Gemeinden und Unternehmen engagieren sich zunehmend, da sie oft über große Flächen für PV-Anlagen verfügen.

Wer mehr wissen will, hört am besten gleich in die neue Folge von "Gréng op den Oueren" von Enovos rein.

In Zusammenarbeit mit
Jetzt den Newsletter abonnieren und nichts mehr verpassen. 

Um die Anmeldung abzuschließen, klicke auf den Link in der E-Mail, die wir dir gerade geschickt haben. Überprüfe im Zweifelsfall auch deinen Spam- oder Junk-Ordner. Es kann einige Minuten dauern, bis dein Journal-Profil aktualisiert ist.

Da ist was schief gelaufen bei deiner Anmeldung für den Newsletter. Bitte kontaktiere uns über abo@journal.lu.

Weiter

Luxemburgs schizophrene Nikotin-Politik