"Sich klar positionieren"

Piratin Nadine Do Carmo Freitas ist aufgeregt. Was bei so einigen der Kandidat*innen der großen Parteien fast schon zur Routine geworden ist, nämlich Interviews zu geben und über ihre politischen Prioritäten zu sprechen, das ist bei kleineren Parteien wie den Piraten eher etwas Besonderes. Im Umgang mit den Medien eine gewisse Erfahrung hatten hier bislang nur Oberpirat Sven Clement und Piratenkoordinator Marc Goergen sowie der politische Berater der Piratepartei, Ex-Ilres-Generaldirektor Tommy Klein, der im Superwahljahr 2023 dazugestoßen ist, wobei die beiden Abgeordneten mit Ben Polidori ja inzwischen im Parlament einen dritten Mitstreiter an ihrer Seite haben.

Starsky Flor, der etwas später als Nadine Do Carmo Freitas in den Räumlichkeiten seiner Partei eintrifft, ist da schon etwas entspannter als seine Mitkandidatin, aber für ihn, der auch Parteisprecher und Gemeinderat in Useldingen ist, sind es ja auch bereits die insgesamt sechsten Wahlen, bei denen er dabei ist. Bei der letzten Europawahl vor fünf Jahren hatte er auf der Piratenliste hinter Daniel Frères den zweiten Platz belegt.

Für Nadine Do Carmo Freitas sind es erst die zweiten Wahlen. Bei den letztjährigen Kammerwahlen kam sie auf Platz zehn auf der Zentrumsliste ihrer Partei. Für den Posten eines Europaabgeordneten kandidieren bei der Piratepartei des Weiteren die Co-Parteisprecherin Rebecca Lau, Lucy Agostini, die mit 19 Jahren die jüngste aller Kandidat*innen überhaupt ist, der Käerjenger Gemeinderat Vincenzo Turcarelli sowie, als Spitzenkandidat, der 60-jährige Raymond Remakel.

Etwas später gesellt sich dann auch noch Tommy Klein dazu, der zwar nicht Kandidat ist, dem Gespräch als Wahlkampfmanager aber trotzdem aufmerksam zuhört und hin und wieder auch etwas sagt.