Schwangerschaftsabbruch: Die umstrittenen drei Tage

Von Lisa RockLex KlerenMisch Pautsch

Die von der Regierung beabsichtigte Abschaffung der dreitägigen Bedenkfrist für Schwangerschaftsabbrüche trifft auf geteilte Meinungen. Das Planning Familial und die Vie Naissante legen ihre jeweiligen Positionen dar, während eine junge Frau über ihre persönlichen Erfahrungen spricht.

Wir rufen Lara (Name von der Redaktion geändert) an einem Freitagmorgen über Facetime an. Sie sitzt in ihrem Bett, als sie rangeht. "Ich dachte, wir telefonieren ohne Kamera", sagt sie schmunzelnd. Also einigen wir uns darauf, unsere Handykameras auszuschalten und auf einen Sprachanruf zu wechseln. Und dann fängt die junge Frau an, uns ihre Geschichte über ihren Schwangerschaftsabbruch zu erzählen.

Vor sechs Jahren hat Lara herausgefunden, dass sie schwanger ist. Damals war sie gerade mal 20 Jahre alt. Eigentlich hat sie mit der Antibabypille verhütet und dies nach eigener Aussage auch recht diszipliniert. Trotzdem hat sie im März 2018 vergeblich auf ihre Periode gewartet. Als sie zusätzlich ziehende Bauchschmerzen verspürte und anfing, empfindlich auf verschiedene Gerüche zu reagieren, machte sie einen Schwangerschaftstest. Das Ergebnis: positiv. In Lara breiteten sich Gefühle der Verzweiflung und der Angst aus. Sie machte noch am selben Tag einen Termin bei einer Gynäkologin im Süden des Landes aus und fing an, darüber nachzudenken, ob sie ein Kind bekommen möchte oder nicht. Schlussendlich entschied sie sich jedoch für einen Abbruch. Was Lara nicht wusste: Sie konnte ihre Schwangerschaft an diesem Tag nicht abbrechen. Sie musste nämlich mindestens drei Tage über ihren Entschluss nachdenken, weil dies gesetzlich so vorgeschrieben war.

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