
Nach einem Medizinstudiengang entscheidet sich rund ein Drittel der jungen Ärzt*innen, nicht nach Luxemburg zurückzukehren. Das, obschon das Großherzogtum eigentlich mehr medizinisches Fachpersonal braucht. Felix Minette, Präsident der Vereinigung luxemburgischer Medizinstudenten (ALEM), redet mit uns darüber, wie wir Luxemburg attraktiver für junge Ärzt*innen machen.
Eigentlich sollte das Großherzogtum für angehende Ärzt*innen attraktiv sein: Sie werden händeringend gesucht und nur in der Schweiz und in den USA sind ihre Gehälter im weltweiten Vergleich höher. Dennoch entscheidet sich rund ein Drittel der luxemburgischen Medizinstudent*innen im Ausland zu bleiben, meist dort, wo sie studiert haben. Das war das Resultat einer Umfrage der Vereinigung Luxemburgischer Medizinstudenten (ALEM) aus dem Jahr 2020. Dabei wäre es laut der ALEM eigentlich nötig, bis 2030 die Anzahl der Ärzt*innen um ein Drittel zu steigern, um die Qualität der Versorgung trotz steigender Bevölkerungszahlen aufrecht zu erhalten.
Seitdem wurden vom Gesundheitsministerium eine Reihe an Maßnahmen vorgebracht, um dem Mangel entgegenzukommen. Allem voran steht der neue Medizin-Bachelorstudiengang an der Universität Luxemburg. Aber auch die finanzielle Förderung von Gemeinschaftspraxen und erhöhte finanzielle Stipendien für angehende Mediziner*innen sollen Anreize bieten, nach Luxemburg zurückzukehren. Medizin-Masterstudiengänge werden von der Gesundheitsministerin Martine Deprez regelmäßig thematisiert, aber ihre Umsetzung lässt auf sich warten. Bis dahin müssen also alle Medizinstudierenden zwangsläufig ins Ausland – wo natürlich die Frage aufkommt: Bleibe ich hier?
Werden diese neuen Anreize ausreichen, um sie zurück zu locken? Sind es überhaupt die richtigen Maßnahmen? Und wie soll die Zukunft medizinischer Ausbildung aussehen, will sie attraktiv werden? Antworten darauf hat Felix Minette, der selbst im 10. Semester Medizin in Heidelberg studiert und Präsident der ALEM ist. Diese hat vergangenes Jahr mit der Auswertung einer neuen Ausgabe ihrer Umfrage begonnen, in der viele ihrer rund 500 Mitglieder ihre Sorgen und Wünsche festhalten. Die genauen Resultate sind zwar noch nicht druckreif – doch es deuten sich ähnliche Trends an.
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