Polindex: Warum gute Präsentation wichtig ist

Von Misch Pautsch

Mit der Polindex-Studie 2024 wurde am 25. Februar in einer Pressekonferenz die wohl wichtigste Politstudie des Jahres vorgestellt. Der 154 Seiten umfassende Bericht ist zweifelsfrei das Resultat viel wichtiger Arbeit und könnte die Basis für Analysen, Artikel und politische Entscheidungen sein… wäre da nicht die grafische Aufbereitung, die die Statistiken quasi unbrauchbar macht.

Dieser Artikel wird dir gratis zur Verfügung gestellt. Wenn du unser Team unterstützen willst, schließe jetzt ein Abo ab.

Mit mehr als 1.500 Befragten, etwa einem Jahr Zeit für Bearbeitung und Auswertung und einer 154 Seiten langen Präsentation der Resultate kann niemand daran zweifeln, dass viele Stunden Arbeit und noch mehr Ressourcen in das gemeinsame Projekt der Chaire de recherches en études parlementaires der Universität Luxemburg und dem Meinungsforschungsunternehmen ILRES geflossen sind. Sie könnte, ja sollte, die aufschlussreichste politische Umfrage des Jahres sein: ein dringend notwendiges Referenzwerk für Journalist*innen, eine Entscheidungshilfe für Politiker*innen, (denen die Studie in der Chamber vorgestellt wurde) und eine Fundgrube für alle Institutionen und politisch Interessierten.

Darum wird es umso unverständlicher, wie es dazu kommen konnte, dass ihre grafische Aufbereitung es leider fast unmöglich macht, sie für mehr als die gröbste Pi-Mal-Daumen-Einschätzung zu nutzen. Die Präsentation ist eine bunte Mischung an kleinen Flüchtigkeitsfehlern und Unklarheiten, die eigentlich im ersten Draft verbessert hätten werden müssen: fehlende Beschriftungen, falsche Legenden, Antwort-Tabellen, die zwar von knappen Interpretationen der Resultate aber – fast unglaublicherweise – nicht den gestellten Fragen selbst begleitet werden, oder Darstellungen, die bestenfalls auf mögliche Zusammenhänge hindeuten könnten.

Dabei sollten die Köpfe hinter der Studie – niemand weniger als die Uni und das ILRES – es eigentlich besser wissen. Beide Institutionen veröffentlichen regelmäßig hochwertige Studien, die weit komplexere Daten und Zusammenhänge nachvollziehbar darstellen. Dies wirft die Frage auf: Was ist hier passiert? Insbesondere, weil die Polindex-Statistiken der vergangenen Jahre exakt die gleichen Probleme hatten? Es scheint, als sei immer in der allerletzten Etappe die Luft raus.

Schauen wir uns einige Beispiele an. Wer mitlesen will, kann den Bericht hier herunterladen: PDF-LINK

Hier, liebe Leser*innen, ein Screenshot einer einfachen Tabelle und eine Frage: Was genau können wir aus diesem Balkendiagramm (S.73) herauslesen?

Freier Zugang zum Rest des Artikels

Du kannst diesen Artikel kostenlos abrufen, wenn du unseren Newsletter abonnierst, der zweimal pro Woche versandt wird. Du brauchst außerdem ein Journal-Konto.

Du hast bereits ein Konto?

Einloggen