
Smartphones sind so eng mit unserem Alltag verwoben, dass es schwer, ja fast undenkbar scheint, freiwillig auf sie zu verzichten. Spätestens das Ersetzen des Luxtrust-Tokens durch eine App zeigt, dass es zunehmend zur Norm wird, eines zu haben. Einige versuchen dennoch, zu verzichten. Geht das überhaupt noch? Und was können wir von ihnen lernen?
Brieftasche, Schlüssel … Smartphone! Verlässt du noch das Haus, ohne den rituellen Check? In weniger als 20 Jahren sind die kleinen Rechtecke von einer futuristischen Hightech-Spielerei zum täglichen Begleiter geworden, ohne den die meisten von uns – sind wir ehrlich – sich das Leben wenn überhaupt nur schwer vorstellen können. 87 Prozent der 17- bis 30-Jährigen schauen laut dem Bee Secure-Radar 2024 mindestens einmal pro Stunde auf ihr Handy. Gut über ein Drittel zeigen laut dem Zentrum für exzessives Verhalten (ZEV) sogar problematische – sprich suchtähnliche – Verhaltensmuster. Doch es geht um mehr als Entertainment und soziale Beziehungen: In Restaurants liegen QR-Codes statt Menüs, Eintritts- und Flugtickets sind digital, Banking und Luxtrust sind zur App geworden. Immer mehr Dienstleistungen setzen ein Smartphone voraus, immerhin hat fast jeder ohnehin eines. Das Leben mit einem ist definitiv einfacher. Darauf verzichten ist mittlerweile ein Statement.
Pol Straus legt ein kleines, gelbes Nokia auf den Tisch. "Das habe ich jetzt zehn Jahre. Keine Ahnung, welches Modell es ist." Die Farbe ist fast komplett vom Steuerkreuz und den abgerundeten Kanten verschwunden. "Eigentlich ist es gar nicht so schwer. Wozu brauche ich ein Handy? Ich telefoniere und schreibe SMS. Die Batterie hält die ganze Woche. Für alles andere gibt es andere Geräte." Eine kurze Probezeit mit einem Smartphone, das seine Tante ihm gab, beschreibt er als "nervig, weil die Batterie die ganze Zeit leer war."
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