Ökolandbau-Ziel: verfehlt, aber nicht vergessen

Von Teodor GeorgievMisch PautschLex Kleren Für Originaltext auf Englisch umschalten

Luxemburg ist auf dem besten Weg, das für 2020 gesetzte Ziel, den Anteil der ökologischen Landwirtschaft bis 2025 auf 20 Prozent zu erhöhen, zu verfehlen. Die Fortschritte liegen derzeit bei sechs Prozent. Und obwohl der Sektor im Großherzogtum stark ist, sind sich Erzeuger*innen und Einzelhändler*innen einig, dass ein Umdenken in der Bevölkerung notwendig ist.

Der ökologische Landbau ist ein Schlüsselelement des europäischen Green Deals, und Luxemburg liegt bei den jährlichen Ausgaben für Produkte mit Biosiegel pro Einwohner*in an dritter Stelle unter den EU-Mitgliedstaaten. Vor diesem Hintergrund hat das Landwirtschaftsministerium seine Bemühungen im Jahr 2020 verstärkt. Es hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 nicht nur 20 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch zu bewirtschaften, sondern bis 2050 sogar 100 Prozent. Obwohl das Ziel des Ministeriums verfehlt wurde, hat sich der Sektor in den letzten Jahren gut entwickelt, da einige neue Betriebe auf den Plan traten, während andere sich noch stärker etablierten.

Von konventionell zu ökologisch

Ein frühes Beispiel für den ökologischen Landbau in Luxemburg ist der Betrieb Kass Haff, der vor 25 Jahren umgestellt hat. Tom Kass, der den Betrieb zusammen mit seiner Frau Anja führt, erzählt, dass er "erst" in seinem letzten Studienjahr in Deutschland auf die Idee des unkonventionellen Landbaus kam. "Wir gründeten eine kleine Gruppe von Studenten, die daran interessiert waren, Bio-Produkte an andere Studenten zu verkaufen", sagt er. Dieser kleine Schritt, dem Besuche in anderen Ländern folgten, um mehr über den ökologischen Landbau zu erfahren, führte schließlich dazu, dass Kass den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Familie, auf dem er in Luxemburg aufgewachsen war, in einen ökologischen Betrieb umwandelte. Dazu musste der Betrieb in Rollingen, in der Nähe von Mersch, an den Ortsrand verlegt und von 50 auf 100 Hektar vergrößert werden. Um den Umzug des Hofes zu finanzieren, strukturierte Kass die Eigentumsverhältnisse um: 30 Prozent gehören ihm, 30 Prozent seiner Frau, 30 Prozent der Holdinggesellschaft Oikopolis und die restlichen zehn Prozent 23 Privatpersonen.

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