Nachhaltigkeit mit Stil

In Luxemburg-Stadt dominieren die großen Modemarken die von den Menschen am meisten besuchten Läden, und obwohl im Rest des Landes solche Geschäfte selten sind, trifft man überall auf Kleidungsstücke mit wiedererkennbaren Logos. Die Entwicklung der Modeindustrie hat dazu geführt, dass Qualität zu einem niedrigeren Preis und Quantität oft zu einem absurden Preis erhältlich ist. So ist es nicht verwunderlich, dass die luxemburgischen Einkäufer*innen nach dem obersten Regal greifen oder großzügig aus den unteren Regalen schöpfen. Ein allmählicher Mentalitätswandel führt jedoch dazu, dass man sich in Luxemburg allmählich der nachhaltigen Mode zuwendet, die nicht nur im Trend zu liegen scheint, sondern auch eine brauchbare Alternative darstellt.

Ganz in der Nähe

Ein solcher Ersatz für Fast Fashion ist der Lët'z Refashion Store, der aus der 2018 gestarteten Regierungskampagne Rethink Your Clothes hervorgegangen ist. Er befindet sich in der Rue Genistre im Zentrum der Hauptstadt, ganz in der Nähe der Fast-Fashion-Läden, in denen die Kund*innen jede Woche neue Kleidung finden können. Für den bescheidenen Laden, der upgecycelte Kleidung von lokalen Designer*innen und Secondhand-Kleidung anbietet, ist die Adresse kein Zufall. "Wir mussten hier sein, in der Nähe dieser Läden", räumt Ana Luisa Teixeira, Programmkoordinatorin bei Caritas, die den Laden betreibt, ein. Die gemeinnützige Organisation finanziert ihre Aktivitäten in erster Linie durch Vereinbarungen mit dem Staat, was dazu beigetragen hat, Lët'z Refashion eine stabile Präsenz zu sichern. "Entweder man hat eine Subvention vom Staat, oder ich glaube, es wäre sehr schwierig, einen Secondhand-Laden zu eröffnen", fügt sie hinzu.