Mit Innovation zum nachhaltigen Bauen

Von Teodor GeorgievLex KlerenMisch Pautsch Für Originaltext auf Englisch umschalten

Innovationen im Bausektor sind notwendig, um die unweigerlich großen Auswirkungen auf die Kohlenstoffemissionen zu verringern. Während Vorreiter*innen über bürokratische Hürden stolpern, arbeiten die Behörden an einer allumfassenden Regelung. Forscher*innen rufen zur Zusammenarbeit auf.

Fakt ist, dass die Hauptursache des Klimawandels, der durch die industrielle Revolution vor etwa 250 Jahren in Gang gesetzt wurde, der menschliche Einfluss ist. Heute versuchen wir, uns anzupassen, indem wir das Zeitalter der Nachhaltigkeit einläuten. Aber ein paar lästige Sektoren scheinen sich schwer zu tun, Anschluss zu finden. Einem Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) zufolge verzeichnete die Bauindustrie im Jahr 2021 weltweit rekordverdächtige Kohlenstoffemissionen. In Luxemburg hat die Regierung in diesem Bereich Verbesserungen angestrebt, doch eine Bewertung aus dem Jahr 2022 zeigt, dass noch viel mehr Anstrengungen nötig sind.

Innovation ist die naheliegendste Lösung für einen Bausektor, dem es schwerfällt, einen Schritt in eine andere Richtung zu machen. In dieser Kategorie gibt es in Luxemburg viele positive Beispiele, darunter Spitzenreiter wie Stugalux. Jede*r Mitarbeiter*in des Bauunternehmens hat eine Building-Information-Modelling-App (BIM) auf seinem Smartphone, die eine digitale Darstellung aller Projekte anzeigt. Dieses Tool ermöglicht es den Bauunternehmen, umfangreiche Informationen über Materialmengen zu katalogisieren, ein 3D-Modell des Gebäudes zu erbauen und intern besser zusammenzuarbeiten. Daten darüber, wie viel Holz, Beton, Stahl und andere Komponenten in einem Projekt verwendet werden, sind im Hinblick auf die Nachhaltigkeit unerlässlich. Anhand dieser Daten können Unternehmen in Zukunft Materialien aus abgerissenen Gebäuden wiederverwenden, die sonst übersehen oder nicht angemessen genutzt würden. Die Wiederverwendung von Gebäudeteilen ist kein neues Konzept, wie Joel Schons, Inhaber von Stugalux, betont: "Der meiste Marmor aus dem Kolosseum in Rom findet sich in den Gebäuden der Vatikanstadt wieder". Bei Nachhaltigkeit geht es also nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern darum, bessere Werkzeuge einzusetzen, um unseren CO₂-Fußabdruck zu verringern.

Unterschiedliche Bedingungen erfordern unterschiedliche Materialien

Auch beim Heizen ist eine Anpassung erforderlich. Die Temperaturen, die in Luxemburg herrschen, haben sich seit dem Bau der meisten Gebäude, die heute stehen, erheblich verändert. Lange, eisige Winter gehören der Vergangenheit an, und die Isoliermaterialien haben sich stark weiterentwickelt. "Unsere Isolierung ist so gut, dass im Grunde genommen das Kochen von Spaghetti am Morgen, am Abend und am Nachmittag oder das Heizsystem genug Wärme im Haus erzeugt, die auch im Haus bleibt", sagt Schons. Elektrische Geräte wie Kühlschränke strahlen Wärme ab und können zur Erwärmung eines Raums beitragen. Die Herausforderung, der sich Architekt*innen und Bauunternehmen in Luxemburg zunehmend stellen müssen, bestehe darin, die Wärme draußen und nicht drinnen zu halten. Klimaanlagen sind keine bevorzugte Lösung, da sie viel Strom verbrauchen, dessen Produktion zu mehr Kohlenstoffemissionen führt. Die Verwendung von Materialien wie Hanf, Stroh oder recycelter Baumwolle zur Isolierung kann eine nachhaltige Option sein, wenn es darum geht, ein Gebäude vor den Außentemperaturen zu schützen.

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