François Bausch war Vizepremier, Minister, Erster Schöffe, Oppositionsleader, Abgeordneter und Eisenbahner. Nun ist er Rentner. Mit uns hat er über Höhen und Tiefen, Arbeit und Freizeit sowie über seine neu gewonnene Freiheit gesprochen.
François Bausch sieht blendend aus. Seit er sich kurz vor der Sommerpause aus der aktiven Politik zurückgezogen hat, scheint sich der bald 68-Jährige regelrecht verjüngt zu haben. Als wir ihn darauf ansprechen, erzählt er uns voller Begeisterung, dass er vor kurzem mit Meditation angefangen habe, wobei er jedoch statt Meditation "Mediation" sagt, was ihm im Laufe des Gesprächs noch mehrmals passieren wird, aber das ist ja irgendwie auch passend: Bausch als Vermittler zwischen den verschiedenen Strömungen in der grünen Partei.
Seinen Rückzug aus der aktiven Politik hat der langjährige Minister übrigens via Pressemitteilung selbst angekündigt, die er mit dem ihm eigenen Selbstbewusstsein dann auch "35 Jahre im Dienste der Allgemeinheit" überschrieben hatte. 18 Jahre lang habe er in der Exekutive seine "Ideen und Projekte im Interesse der Gesellschaft" direkt umsetzen können: Sei es als erster Schöffe in der Hauptstadt mit Zuständigkeit für Finanzen und Mobilität (2005 bis 2013), sei es als Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen, Mobilität, innere Sicherheit und Verteidigung (2013 bis 2023) sowie als Vizepremier (2019 bis 2023), und auch in der Opposition habe er zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen "viel bewirken" können.
Bausch dürfte auch einer der wenigen einheimischen Politiker*innen sein, über die schon zu Lebzeiten eine Biografie geschrieben wurde, nämlich Der Un-Geduldige. Skizzen eines politischen Lebens von Romain Meyer.
Nach seinem neuen Tagesablauf befragt, gibt Bausch an, dass dieser inzwischen natürlich ganz anders aussehe als früher, und hier erwähnt er noch einmal das mit der Mediation, pardon Meditation, was ziemlich spannend sei. "Es geht vor allem auch darum, Ballast abzuwerfen. In all den Jahrzehnten in der Politik war ich immer mit Herz und Seele dabei. Jetzt habe ich Zeit, um über mich und mein Leben nachzudenken."
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