„Mir schwätze kee Blech“

Von Pascal SteinwachsLex Kleren

Die DP reitet nun schon seit einigen Jahren auf einer Erfolgswelle. Colette Flesch und Henri Grethen blicken auf die Geschichte der DP zurück und sparen dabei nicht mit Anekdoten.

Für die DP könnte es momentan nicht besser laufen, stellt sie doch gleichzeitig den Premierminister, den Kammerpräsidenten und die Hauptstadtbürgermeisterin; nur den Vorsitz des Staatsrats, der zuletzt ebenfalls von einer DP-Vertreterin präsidiert wurde, den hat sie derzeit nicht inne. Dazu kommt, dass die CSV, die ja immer noch die größte Partei ist, seit dem Abgang ihres Übervaters Jean-Claude Juncker derart schwach und zerstritten ist, dass sie es nicht einmal mehr fertigbringt, aus den gröbsten Fehlern der Regierung politisches Kapital zu schlagen, so dass der DP im nächsten Jahr gelingen könnte, was bislang nur der CSV gelungen ist, nämlich ein drittes Mal in Folge den Premierminister zu stellen.

Als Vorgängerin der heutigen DP gilt die 1904 ins Leben gerufene Liberale Liga, ehe 30 Jahre später die Radikalliberale Partei konstituiert und im Juni 1945 das Groupement Patriotique et Démocratique gegründet wurde, aus dem im April 1955 schließlich die Demokratische Partei hervorging.

Einen ersten Höhepunkt erlebte die DP 1974, als Gaston Thorn, der von 1969 an bereits Außenminister unter Premier Pierre Werner (CSV) war, als erster Politiker, der nicht der CSV angehörte, Regierungschef wurde, ein Amt, das er bis 1979 innehatte. In diesem Jahr wurde Werner erneut Premierminister und Thorn für kurze Zeit wieder Vizepremier und Außenminister, ehe ihn seine Parteikollegin Colette Flesch im November 1980 als Vizepremier, Außen-, Außenhandels, Kooperations-, Wirtschafts-, Mittelstands- und Justizministerin in der Regierung ersetzte, da Thorn als erster Luxemburger den Vorsitz der EU-Kommission übernahm.

Von 1984 bis 1999 musste die DP dann mit der ungeliebten Oppositionsrolle vorliebnehmen, ehe sie 1999 als großer Gewinner aus den Wahlen hervorging und 15 von 60 Parlamentssitzen bekam. Jean-Claude Juncker blieb Premierminister; Vizepremier und Außenministerin wurde Lydie Polfer, die einigen jüngeren Leuten inzwischen nur noch als ewige Bürgermeisterin der Stadt Luxemburg ein Begriff sein dürfte.

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