Menopause, die große Unbekannte

Von Audrey SomnardLex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschalten

Das Leben einer Frau wird von wichtigen Etappen geprägt. Das Einsetzen der Menstruation in der Pubertät stellt eine große Veränderung dar, gefolgt von der Menopause, wenn die Periode ganz ausbleibt. Nur wenige sind auf diese letzte Phase vorbereitet, weil sie nicht ausreichend informiert werden. Es gibt jedoch Lösungen.

Dr. Juliette Fievez ist seit 2017 Gynäkologin am Centre hospitalier de Luxembourg (CHL) und in der Klinik für Wechseljahre („Clinique de la Ménopause“). Mit Sprechstunden an einem Tag pro Woche ist die Abteilung stets gut gefüllt. Die Gynäkologin schätzt die Arbeit im Team, um den Frauen zu helfen, diese komplexe Zeit zu überstehen. Für sie ist es jedoch auch eine Gelegenheit, Bilanz zu ziehen. „Frauen um 50 Jahre sind in der Prä- oder Menopause, sie kommen mit vielen Fragen. Es ist ein Moment in ihrem Leben, in dem sie sich oft ihrer selbst wieder bewusst werden.“

Der Termin wird mit mindestens einem Arzt oder einer Ärztin, einer*einem Physiotherapeut*in und einem*einer Krankenpfleger*in vereinbart. Nach einer Bestandsaufnahme in Form eines Fragebogens erstellt der*die Physiotherapeut*in einen Bericht über den Beckenboden, ein Organ, das im Laufe der Zeit und bei eventuellen Schwangerschaften leiden kann. Die*der Krankenpfleger*in hat auch die Möglichkeit, Präventionsmaßnahmen gegen Diabetes und Herz-Kreislauf-Probleme durchzuführen. „Wenn nötig, sind wir ein bevorzugter Weg zum Termin mit einem Kardiologen oder um eine Mammografie durchführen zu lassen. Dadurch erreichen wir auch Frauen, die bislang nicht betreut wurden.“

Dass sich einige Frauen verloren fühlen überrascht Dr. Fievez keineswegs. Sie versucht, die Situation zu entdramatisieren. „Die Menopause war lange Zeit ein Tabu. Es ist ein hormonell sehr intensiver Lebensabschnitt, in dem man leicht den Boden unter den Füßen verlieren kann“, erklärt sie. Für manche Frauen sei es schwieriger als für andere: „Es ist oft eine Zeit, in der die Kinder anfangen, aus dem Haus zu gehen, das sind viele Veränderungen. Manchmal reichen Hormonbehandlungen aus, manchmal wäre mehr nötig, aber es ist sehr heikel, zu einer psychologischen Begleitung zu raten“, gibt die Gynäkologin zu.

Freier Zugang zum Rest des Artikels

Du kannst diesen Artikel kostenlos abrufen, wenn du unseren Newsletter abonnierst, der zweimal pro Woche versandt wird. Du brauchst außerdem ein Journal-Konto.

Du hast bereits ein Konto?

Einloggen