Der luxemburgischen Musikszene wird oft nachgesagt, dass sie nicht mit dem Ausland mithalten könne. Sollte dies je so gewesen sein, kann das kleine Großherzogtum inzwischen ohne Zweifel auf so einige Erfolge seiner Musiker*innen zurückblicken. Über die Entwicklung einer Branche und einige, die Lust haben, 2024 für Luxemburg zum ESC zu fahren.
"Kein Support, nicht mal eine Erwähnung" war eine der Hauptaussagen in einer im Januar 2021 veröffentlichten Diskussionsrunde vom Lëtzebuerger Journal mit drei luxemburgischen Musiker*innen aus der Rap- und Hip-Hop-Szene. Die mangelnde Sichtbarkeit von (luxemburgischer) Musik von luxemburgischen Künstler*innen sorgte alle paar Monate für Diskussionsstoff. Besonders Turnup Tun war es nie leid, seine Kritik an den luxemburgischen Medien aufrechtzuerhalten, allem voran die Tatsache, dass der eingeräumte Sendeplatz im Radio alles andere als zufriedenstellend sei. Bis jetzt.
"Es läuft viel mehr im Radio", meint der 29-Jährige, dessen neue EP Schlëmme Summer 2 am 4. August auf den Markt kommt, gegenüber dem Lëtzebuerger Journal. "Es hat sich, denke ich, nicht so viel an der Musik, sondern eher bei den Radiostationen getan." Der Rapper und Produzent nennt das Beispiel von Eldoradio und bezieht sich auf die jeweiligen Wechsel in der Direktion und Musikredaktion. "Seit Chris Reuter neuer Musikchef ist, ist super viel passiert. Sie merken nun, was in Luxemburg gut ankommt", meint er.
Zufrieden mit der Entwicklung
Turnup Tun ist sich sicher: Musik aus Luxemburg ist mittlerweile genauso gut gemacht, gemixt und produziert wie die aus dem Ausland. "Es gibt noch einiges zu tun, aber es wird immer besser." Die Aussage "Oh, das ist gut – für Luxemburg" habe auch er immer wieder zu hören bekommen, besonders 2013/2014 als seine Karriere ein den Startlöchern stand. "Luxemburgische Musik wurde oft belächelt", als würde man den Luxemburger*innen nichts zutrauen. "Ich könnte mir vorstellen, dass Musik aus dem Ausland als Referenz angesehen wurde, weil es nicht viele große luxemburgischen Artisten gab, die über die Landesgrenzen hinaus super bekannt waren."
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